Maria Christina Piwowarski bezeichnet diese Sammlung in ihrem Vorwort als „eine feministische Doppelhelix der literarischen Entdeckungsfreude“ Man kann es nicht besser zusammenfassen! Mit jedem der 13 Beiträge schreibender Frauen ÜBER die schreibenden Frauen IHRES Lebens sehe ich diese Doppelhelix
prachtvoll leuchtend vor mir aufsteigen. Sie wächst und wächst und ich dreh mich in sie hinein und…mehrMaria Christina Piwowarski bezeichnet diese Sammlung in ihrem Vorwort als „eine feministische Doppelhelix der literarischen Entdeckungsfreude“ Man kann es nicht besser zusammenfassen! Mit jedem der 13 Beiträge schreibender Frauen ÜBER die schreibenden Frauen IHRES Lebens sehe ich diese Doppelhelix prachtvoll leuchtend vor mir aufsteigen. Sie wächst und wächst und ich dreh mich in sie hinein und bin am Ende ein Teil davon.
Risiken und Nebenwirkungen, aber wer liest schon die Packungsbeilage: Die Wunschliste! Ich verspreche Euch, es wird nicht ohne Zuwachs ausgehen und Ihr werdet gern noch mehr und noch existenzieller lesen wollen.
Wo findet Gabriele von Arnim Trost, Schönheit und Freude an den Widersprüchen des Lebens? Hätte ich mit Elizabeth Strout gerechnet? Wer hat Simone Buchholz in den „geheimen Club der dysfunktionalen, anstößigen, dabei aber extrem lustigen Frauen“ aufgenommen? Dorothy Parker! Die Frau „mit den dicksten Eiern von New York City“. Auf ganz unterschiedliche Weise verehren Autorinnen wie diese, Mareike Fallwickl, Ulrike Draesner, Jacinta Nandi uvm. ihre Heldinnen der Literatur. Mal als persönlicher Essay, mal als lyrischer gebrochener Text, mal als Dankes- oder Liebesbrief oder als weibliches Manifest. Die Perspektiven und Formen sind so unterschiedlich wie die Autorinnen selbst. Sie sind provokant, dominant, feminin, schwarz, trans, sanft, weich, kämpferisch, radikal. Manchmal kenne und bewohne ich einen Teil der Helix, manchmal nicht. Manchmal will ich eintauchen, nachspüren, „denkschreiben“ (Ulrike Draesner, S.36), manchmal nicht.
Immer leben Frauen in diesen Texten und die Frauen hinter den Frauen. Immer blüht die Vielfalt auf und die Dankbarkeit für den Weg, auf dem sie gehen, dem sie einen Stein hinzufügen dürfen. Und plötzlich ist da eine Stimme, die könnte auch meine sein. Ich bin Teil des Clubs und dieses weiblichen Erkenntniswegs.
Ich habe eine Lieblingsgeschichte, die ein Licht in meine Seele geworfen hat. Es ist die letzte des Bandes, die von Kathrin Weßling über „Ein Leben in Abwesenheit“ und ihre Verbindung zu Marlen Haushofers „Die Wand“.
„Seit zehn Jahren nehme ich etwas zum Schlafen, seit fünfzehn Jahren lese ich die WAND wieder und wieder. Ich lese sie, wenn ich Angst habe, wenn ich traurig bin, ich lese sie, wenn alles zu viel ist und nur das Wenige noch hilft.“ S.176