Die Neunziger. Zwei Frauen Mitte dreißig auf einem Roadtrip durch den Schweizer Hochsommer. Ihnen macht keiner was vor. Nina und Sarah sind Blutsgeschwister seit Jugendtagen und echte Femme Futures: stilbewusst, kaltschnäuzig und zusammen nicht aufzuhalten. Doch was, wenn sie nicht dasselbe Ziel ansteuern? Mit Mitte dreißig verlässt Nina ihren langjährigen Partner in Los Angeles und kehrt zurück in die Schweiz zu ihrer Freundin Sarah, inzwischen eine erfolgreiche Menschenrechtsanwältin. Eine Woche, bevor Nina sich entscheiden muss, für einen Partner, für oder gegen Kinder, einen Wohnort, den Beruf. Rasante Motorradfahrten durch die flirrende Berglandschaft, Nacktbaden in kühlen Bergseen – für Nina ist der Trip ein großes Revival der Freiheit, doch Sarah sieht darin den Beginn einer langen Partnerschaft. Und ein Sommerfest in ihrer Villa am Bielersee soll ihr Anfang sein … Wieviel Freiheit verträgt der Mensch, wieviel Einfluss tut ihm gut? Unter Strom stellt die innersten Fragen der Zweisamkeit, so leidenschaftlich und einfühlsam wie es neben Tom Kummer nur wenige können. »Tom Kummer schreibt mit einer ungeheuren sprachlichen Zärtlichkeit.« SWR
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Anton Beck liest den dritten Teil von Tom Kummers fiktionalisierter Auseinandersetzung mit der Beziehung zu seiner verstorbenen Ehefrau mit Spannung. Dass Kummer diesmal abseits der "großen biografischen Linien" des Paares unterwegs ist und das Verhältnis der Geschlechter ins Zentrum der Erzählung rückt, indem er Nina bei einem Trip zu einer Jugendfreundin in die Schweiz begleitet, findet Beck interessant. Es geht um den Hang zur Selbstzerstörung, die Frage, woher das kommt, und eine Antwort, die an den Männern kein gutes Haar lässt, erklärt der Rezensent. Das Buch ist fesselnd und auf eine "anstößige Art geistreich", meint Beck.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein sprachliches Vergnügen.« TV-Star, August 2022 TV-Star 20220825