Untergang eines Herzens ist eine Novelle von Stefan Zweig aus dem Jahr 1926. Der Geheime Kommissionsrat Salomonsohn, einer der reichsten Männer in seiner süddeutschen Heimatstadt, ist mit der Gattin und der gemeinsamen 19-jährigen Tochter Erna in einem Hotel im oberitalienischen Gardone abgestiegen. Manchmal wird der 65-jährige kleine, dicke Mann von Gallenkrämpfen geplagt. In jener Nacht aber, in der die Erzählung einsetzt, raubt ihm wohl Magendrücken, durch italienische Kost verursacht, den Schlaf. Als Salomonsohn deswegen aufsteht und sich durch den dunklen Korridor tastet, macht er eine unfassbare Entdeckung. Erna kehrt, offenbar ohne den Vater zu bemerken, in ihr Zimmer zurück. Salomonsohn stellt weder seine einzige Tochter zur Rede, noch bespricht er das besondere Vorkommnis mit seiner Frau. Stattdessen rätselt er, innerlich gepeinigt, welcher der drei "geschniegelten Laffen" als Verführer der bis dato heißgeliebten Tochter in Frage kommen könnte. Ist es der schmalköpfige Conte Ubaldi, der italienische Offizier oder der mecklenburgische Herrenreiter von Medwitz?
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