Übernahmestrategien erfreuen sich bei den Unternehmen der Energiewirtschaft großer Beliebtheit. Seit Beginn der 1990er Jahre hat sich die jährliche Zahl der Übernahmen vervielfacht. Dennoch liegen bisher kaum fundierte Erkenntnisse über die Auswirkungen von Übernahmen aus unternehmerischer Perspektive und über die Motive des Managements für die eingeschlagenen Strategien vor. Thomas W. Thomas untersucht die Auswirkungen von 529 Übernahmen nordamerikanischer und europäischer Energieversorger in den Jahren 1990 bis 2002. Im Mittelpunkt stehen die Bewertung der Übernahmen durch den Kapitalmarkt und die Veränderung der Unternehmensleistung in den Folgejahren. Beide Untersuchungsansätze lassen darauf schließen, dass die Übernahmestrategien für die Käuferunternehmen überwiegend zu einer Verringerung des Unternehmenswertes geführt haben. Doch es gibt gleichzeitig Anhaltspunkte dafür, dass sie in der Gesamtbetrachtung zu einer Wertsteigerung geführt haben, da die Zielunternehmen im gleichen Zeitraum einen Wertzuwachs erfahren haben. Neben dem Ausbau der Marktmacht identifiziert der Autor insbesondere finanzielle Synergien als wichtiges Motiv für die Übernahmen.
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