Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Kunstpädagogik, Note: 1,0, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Wahrnehmung bezeichnet im Allgemeinen den Prozess der bewussten Aufnahme von Informationen eines Lebewesens über seine Sinne und kann durch die Aufmerksamkeit gesteigert werden. Im Kunstunterricht spielt die Wahrnehmung eine zentrale Rolle. Normalerweise basiert sie dort jedoch lediglich auf visuellen Eindrücken, deren Verarbeitung und Umsetzung. Manchmal wird mit Unterstützung von akustischen Impulsen die auditive Wahrnehmung im Kunstunterricht angeregt. Die olfaktorischen oder gustatorischen Wahrnehmungen werden allerdings selten in den Kunstunterricht miteinbezogen. Einen weiteren Zugang bietet jedoch unser größtes Organ - die Haut. Form, Räumlichkeit, Oberflächenstruktur, Härte, Temperatur oder beispielsweise die materielle Beschaffenheit können auch über den Tastsinn erfahren werden. Sobald man sich von den gewohnten Zugängen löst und sich neuen Arbeitsweisen öffnet, können sehr faszinierende und überraschende Resultate auftreten. Darum möchte ich in dieser Unterrichtsstunde die haptische Wahrnehmung (griech.: haptikos = greifbar) der Kinder schulen. Die Gesamtheit der haptischen Wahrnehmungen erlaubt es dem Gehirn, Berührungen, Druck und Temperaturen zu lokalisieren und zu bewerten. Es wird unterschieden zwischen der taktilen Wahrnehmung (Oberflächensensibilität) und der kienästhetischen Wahrnehmung (Tiefensensibilität). Bei intensiver Auseinandersetzung kann die haptische Wahrnehmung ausdifferenziert werden, was den Kindern auch außerhalb des Kunstunterrichts zu Gute kommen wird.
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