Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1,3, , Veranstaltung: Examenslehrprobe, Sprache: Deutsch, Abstract: „Der Deutschunterricht hat sich schon immer als ein Fach verstanden, das den ganzen Menschen (…) im Blick haben sollte“ (SPINNER, 1995, S.7). Mit diesen Worten charakterisiert SPINNER das heutige Grundverständnis für einen modernen Deutschunterricht, was auch innerhalb des Lehrplans Deutsch für die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen aufgenommen wurde (vgl. Lehrplan Deutsch für Rheinland-Pfalz, 1997). Wie oben bereits angedeutet habe ich den Lernbereich Deutsch als Ort für die Realisierung des Unterrichtsvorhabens gewählt. Ich orientiere mich hier u.a. an den Aussagen BÖTTCHERs, die das Fach Deutsch als originären Ort für die bewusst gestaltete Inszenierung von Schreibsituationen sieht (vgl. BÖTTCHER, 1999). Im Lehrplan Deutsch finde ich außerdem Möglichkeiten mein Rollenverständnis als Sonderpädagogin, die sich als Lebens- und Lernbegleiterin verstehen möchte, umzusetzen. In Anlehnung an BEGEMANN, der diesen Begriff der Lebens- und Lernbegleitung geprägt hat, sollen also Lernmöglichkeiten geschaffen und gesichert werden. Ebenso soll die notwendige persönliche, mediale und individuelle, situationsspezifische Hilfe beim Lernen und anderen Lebensaktivitäten bereitgestellt werden (vgl. BEGEMANN, 1997). Hier klingt eine Begründung für einen ausdrucksfördernden Unterricht an, denn ein Lehrer als Lebens- und Lernbegleiter ist grundlegend auf den Ausdruck und die Selbstdarstellung seiner SchülerInnen angewiesen. Sie werden als aktive Mitgestalter ihrer Lernprozesse verstanden. Der Lehrplan Deutsch für die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen sieht die Handlungskompetenz als das übergeordnete Leitziel an (vgl. Lehrplan Deutsch für Rheinland-Pfalz, 1997). Darunter wird ein erweiterter Lernbegriff verstanden, dem ein ganzheitliches Menschenbild zugrunde liegt. Der Lernbegriff wird deswegen als erweitert beschrieben, da er nicht nur die Lernziele in traditioneller Form beschreibt. Das Lernen wurde als komplexer Problemlösevorgang erkannt und kann optimal durch das gegenseitige Verknüpfen von Sach-, Methoden- und Sozialkompetenzen erweitert werden. Dem Fach Deutsch liegt daher u.a. die Aufgabe der Erweiterung der sprachlichen Kompetenz zugrunde. Diese Aufgabe beinhaltet einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung des Schülers zu leisten und ihn zu einer selbständigen Lebensführung zu befähigen (vgl. Lehrplan Deutsch für Rheinland-Pfalz, 1997).