Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich VWL - Geldtheorie, Geldpolitik, Note: 1,0, FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Berlin früher Fachhochschule, Veranstaltung: Grundlagen der Ökonomik, Sprache: Deutsch, Abstract: In der öffentlichen Diskussion ist die Beurteilung der gemeinsamen europäischen Währungspolitik in erster Linie politisch besetzt. Eine positive, skeptische oder ablehnende Haltung zur europäischen Gemeinschaftswährung wird gleichgesetzt mit einer grundsätzlichen Haltung zur Idee der europäischen Gemeinschaft. Diese Arbeit baut dagegen auf der Hypothese auf, dass die Frage nach dem ob und dem wie einer europäischen Gemeinschaftswährung zunächst einmal auch das Ergebnis ökonomischer Überlegungen sein kann, welche wiederum auf bestimmten ökonomischen Grundannahmen aufbauen. Wo sind die Ursachen für die unterschiedlichen Positionen zur europäischen Gemeinschaftswährung? Welcher Zusammenhang besteht zwischen wirtschafts-politischen Überzeugungen und konkreten Positionen in geldpolitischen Tagesfragen? Gibt es trotz aller unterschiedlichen Auffassungen einen „gemeinsamen Nenner“ der Beteiligten? Die Beantwortung dieser Fragen erfolgt durch die Analyse und Einordnung der Positionen von Politik und Ökonomie in die Schulen des ökonomischen Denkens an den konkreten Beispielen So wird deutlich, dass die Frage nach der europäischen Geldpolitik in erster Linie die Frage nach den unterschiedlichen wirtschaftspolitischen Positionen ist und nur in Aus- nahmefällen unmittelbar politisch motiviert ist. Im Rahmen dieser Analyse werden auch die besonderen Merkmale und Axiome der jeweiligen wirtschaftspolitischen Handlungsprinzipien aufgezeigt. Trotz aller Unterschiede, die bis hin zu erbitterten Gegnerschaften zwischen den Reprä- sentanten der einzelnen Positionen führen, besteht Einigkeit in der Feststellung des Ausgangs-Problems: die europäische Gemeinschaftswährung ist einem politischen Trilemma ausgeliefert. Die jeweiligen Lösungsmodelle basieren auf den isolierten Bedingungen der ihnen zugrunde liegenden Modelle und sind damit nur bedingt alltagstauglich, soweit ein gemeinsamer Konsens über die Lösungswege innerhalb der europäischen Währungsunion erzielt werden muss. Die Lösung dieses Trilemmas gleicht damit einer „Quadratur des Kreises“, die immer ein wenig, immer an einer bestimmten Stelle - aber nie vollständig gelingt.