Es ist gegenwärtig eine der wichtigsten Aufgaben der Steinkohlen-Aufbe reitung, neue und bessere Verfahren zur Entwässerung besonders des Fein- und Feinstkorns zu finden. Die Lösung wurde lange Zeit vor allem durch die Entwicklung verbesserter Geräte angestrebt. Man versuchte meist, die Trennung zwischen Feststoff und Flüssigkeit durch Anwendung erhöhter Druck- und Fliehkräfte zu erzwingen. Derartige Verfahren sind grundsätzlich berechtigt, aber sie versagen gegenüber allerfeinstem Gut. Es ist noch ein anderer Weg zur Beeinflussung des Entwässerungsvorgangs denkbar, den man neuerdings zu gehen versucht und der sich durch den Einsatz von Chemikalien als Entwässerungs-Hilfsmittel auszeichnet. Die Möglichkeit dazu ergibt sich aus einer Betrachtung der physikalisch chemischen Kräfte, die die Bindung Feststoff/Flüssigkeit bewirken und deren Lösung erschweren. Wie später noch genauer dargelegt wird, sind für die Entwässerung in erster Linie die Erscheinungen der Adsorption, der Benetzbarkeit und der Kapillarität maßgebend, die gemeinsam ihre Ursache in der freien Grenzflächenenergie der Kohleoberfläche haben. Dieser Zusammenhang macht es naheliegend, daß die Entwässerung zu verbessern sein muß, wenn es gelingt, 1ie Grenzflächenenergie in entsprechendem Sinn und Maß zu verändern. Eine grundsätzliche Möglichkeit dazu liegt im Zusatz von chemischen Stoffen, für deren Auswahl im Hinblick auf die Entwässerung oder Entnetzung aber bisher keine allgemeingültigen Gesichtspunkte si cher bekannt sind. Erschwert wird die Beurteilung auch noch dadurch, daß die in Frage kommenden Zusatzstoffe oft nicht nur auf die Benetz barkeit einwirken, sondern auch noch andersartige Einflüsse ausüben.
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