Forschungsarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Didaktik - Politik, politische Bildung, Note: 1,6, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: Anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2006 und der Europameisterschaft 2008 wurde ein neuer Nationalstolz sichtbar und gefeiert. Die Deutschen zelebrieuen Party-Patriotismus, schwenkten ihre Nationalflagge und zogen mit schwarz-rot-golden geschminkten Gesichtern durch die Straßen. Kritische Stimmen, die einen neuerlichen deutschen Nationalrausch beschworen, waren kaum gefragt (vgl. Kronen-berg 2006: . Eine Untersuchung im Rahmen der Langzeitstudie "Gruppenbezogene Menschenfeindlich-keit" zeigt allerdings, dass der neue Patriotismus auch dunkle Seiten hat. So kann nationale Euphorie schnell in Nationalismus und Ausgrenzung umschlagen (vgl. Zekri: 2007: 250). Becker, Wagner und Christ stellen in diesem Zusammenhang fest, dass der während der Fuß-ball-Weltmeisterschaft zu beobachtende "Party-Patriotismus" keine positiven Effekte nach sich zieht (2007: 147). Auch das Internetportal "Mut gegen rechte Gewalt" steht dem Neo-Patriotismus kritisch gegenüber und konstatiert ein erhebliches Demokratiedefizit und eine tief verwurzelte Fremdenfeindlichkeit, wobei ausländerfeindliche Ressentiments mit besorg-niserregender Selbstverständlichkeit geäußert werden (vgl. Dückers 2008: Zeit online). Nach Kulick betreiben auch die Medien eine "gezielte Herabwürdigung anderer Nationen". Insbesondere deutsche Boulevardzeitungen wie die Bild-Zeitung berichteten während der Fußball-Europameisterschaft in ablehnender und überheblicher Weise über Fremdgruppen. Kulick spricht in diesem Zusammenhang von "Stürmer-Fouls in bester herabwürdigender Nazizeitungstradition" (vgl. Kulick 2008). Solche "Stürmer-Fouls" sind der Gegenstand die-ser Forschungsarbeit. Es werden die Ablehnung und Abwertung von Fremdgruppen in der Berichterstattung der Bild-Zeitung untersucht. Dabei bezieht sich die vorliegende Untersu-chung auf das Spiel Deutschland gegen Polen vom 8. Juni 2008. Schon im Vorfeld des Spiels kam es zu einem unschönen medialen Schlagabtausch zwischen der Bild-Zeitung und polni-schen Boulevardblättern. Eine polnische Boulevardzeitung veröffentlichte eine Fotomontage, welche die abgeschlagenen Köpfe von Michael Ballack und Joachim Löw zeigte. Woraufhin die Bild-Zeitung titelte "Polen eröffnet Fußball-Krieg" (vgl. Puhl 2008). Die vorliegende Forschungsarbeit soll mithilfe des Verfahrens der Inhaltsanalyse klären, wie die Bild-Zeitung vor, während und nach dem Spiel Deutschland gegen Polen über die Gruppe der Polen berichtete. Dabei wird eine negative Berichterstattung über die Gruppe der Polen erwartet. Im Folgenden wird begründet warum eine negative Berichterstattung erwartet wird und auf welcher Forschungshypothese diese Untersuchung basiert
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