Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,7, Universität Leipzig (Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Post - Punk - Politics: Körper, Ideologie und Ritual in Industrial Culture und NDW, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Industrial Band Laibach gehören zu den bekanntesten und provozierendsten Anhängern der Industrial Music der 1980er und 1990er Jahre. Die Laibach'sche Musikkonzeption benutzt musikalische Montagen, (Klang-) Collagen und rekontextualisierte Motive aus diversen Stilrichtungen. Diese eigene Musikkonzeption versteht Laibach als Gesamtkunstwerk nach Joseph Beuys. Dabei setzen sie musikalisch auf die Verwendung von monotonen, dumpfen Trommelschlägen, Fanfaren, Jagdhörnern, heroischen Blechblässern, industrielle Klängen aber auch auf klassische Streicher, Cover-Versionen bis hin zur lautstärkebedingten Erfahrbarmachung physischen Schmerzes. Diese Methodik ist in allen Arbeiten und Bereichen von Laibach auffindbar und strategisch definiert. Die künstlerischen Strategien Laibachs werden in den folgenden Kapiteln untersucht und aufgezeigt. Dabei soll die Funktion der Arbeitsmethodik verdeutlicht werden, die darauf basiert, Symbole, Klänge und Metaphern fragmentarisch aus den ursprünglichen Kontexten herauszureißen und wiederum als Collage zu präsentieren. Die daraus resultierende Wirkung, im Fall von Laibach eine faschistoide, wird zur Provokation und Reibungsfläche der Zuschauer mit dieser Art von (Un-) Kunst. Der Vorwurf des Faschismus soll anhand von Kontextualisierung der verwendeten Symbolik in dieser Hausarbeit kritisch untersucht werden. Das Prinzip des Kollektivs hat bei Laibach höchste Priorität, dies wird auch durch die Zusammenarbeit mit der Neuen Slowenischen Kunst verdeutlicht. Dieses Künstlerkollektiv wird im Folgenden eingeführt und in Bezug auf Laibach und die Funktion des Kollektivs analysiert. Dabei soll das Kollektivwesen und die Auslöschung der menschlichen Individualität hinterfragt und kritisch betrachtet werden. Ist es möglich die menschliche Identität zu löschen, die eigene Individualität abzulegen und eine kollektive Haltung anzunehmen? Diese Fragestellung und Thematik wird untersucht anhand des Manifests 10 Items of the Convent und eines Fernsehinterviews aus dem Jahre 1983 aufgezeigt.
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