Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien), Veranstaltung: Brechts lyrisches Werk, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Angesicht der Machzunahme nationalsozialistischer Kräfte und des Leids durch die steigende Arbeitslosigkeit des Proletariats gilt der Appell von Solidarität als eine der obersten kommunistischen Maxime der 20er und frühen 30er Jahre. Bertold Brechts plakativ getauftes "Solidaritätslied", das er als Höhepunkt für den proletarischen Film "Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?" verfasste, gilt daher als eindringliches Zeugnis sozialistischen Denkens in einer Zeit des Klassenkampfes und der Widerstände, das diese Essenz in wenigen Versen einzufangen versucht. Sechszehn Jahre später im Jahr 1947 veröffentliche Brecht das "Solidaritätslied" unter gleichem Namen erneut. In einer Zeit, die mit ganz anderen und eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, erschien sein Werk zwar in abgewandelter Form, jedoch mit unverändertem Refrain. Diese Arbeit analysiert komparativ Form, Inhalt, Aussage und Intention beider Texte und betrachtet diese weiterhin unter historisch-kontextuellen Perspektivierungen, um der Frage nachzugehen, inwieweit es sich um eine Neuausrichtung des ursprünglichen Appells handelt oder was Brecht ansonsten zu einer Überarbeitung und Neuveröffentlichung motiviert haben könnte. Dabei rekonstruiert diese Arbeit auch den mitunter problematischen Schaffensprozess beider Werke und gibt diesbezüglich auch Einblicke in das filmische Engagement Brechts, der sich in Kooperation mit Ernst Ottwald bemühte, dem proletarischen Film neues Leben einzuhauchen.
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