Ein Mann und eine Frau lernen sich in den späten Jahren ihres Lebens kennen und erfahren noch einmal tiefe Zuwendung und Glück, im Alltag und auf Reisen in die Landschaft seiner Jugend – die Rocky Mountains in Wyoming. Doch neben die Freuden treten bald die Gebrechen des Alters, Jakov neigt zunehmend zu Zerstreutheit. Ein Name bleibt aus, ein Termin wird versäumt, ein Kehrichtsack landet im Teich des Nachbarn. Die ärztliche Untersuchung zeigt: Jakovs Gedächtnis ist nicht nur lückenhaft geworden. Seine Orientierung wird weiter schwinden, seine Sprache versiegen. Herta bemüht sich um Zuversicht, aber je mehr Jakov den Bezug zur Welt verliert und von der Vergangenheit eingeholt wird – einer frühen Liebe, dem Zerwürfnis mit dem Vater –, desto mehr braucht auch sie Unterstützung.
Mit großer Zartheit nähert sich Urs Faes einem Paar unter dem Eindruck der Krankheit. Er erzählt von innigen Momenten und wachsender Entfernung, von Fürsorge und Erschöpfung, von der Verunsicherung, wenn einer sich selbst abhandenkommt und lange Verdrängtes plötzlich wieder Gegenwart wird. Und von der Kraft der Einfühlung, einer Verständigung jenseits der Worte.
Mit großer Zartheit nähert sich Urs Faes einem Paar unter dem Eindruck der Krankheit. Er erzählt von innigen Momenten und wachsender Entfernung, von Fürsorge und Erschöpfung, von der Verunsicherung, wenn einer sich selbst abhandenkommt und lange Verdrängtes plötzlich wieder Gegenwart wird. Und von der Kraft der Einfühlung, einer Verständigung jenseits der Worte.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Rainer Moritz bekommt mit dem neuen Roman von Urs Faes eine ruhig erzählte, überzeugende Geschichte einer langen Beziehung von ihrem Ende her gesehen. Es ist zugleich die Geschichte einer Demenz und ihrer Folgen für die Beziehung, die Faes laut Moritz gleichfalls genau und gemächlich erzählt. Wie der Autor den sich durch die Krankheit ausbreitenden Rissen und dem Schwund der Gewissheiten folgt, findet Moritz stark und berührend, auch wenn ein unerwarteter Perspektivwechsel gegen Ende des Buches bei ihm für unnötige Irritation sorgt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Faes erzählt ... vom Unterschwelligen und Verschütteten, das sich Bahn bricht und alle Gewissheiten des zuvor geführten Lebens infrage stellt. Das ist berührend und verleiht diesem ... Buch eine grosse, überzeugende Kraft.« Rainer Moritz Neue Zürcher Zeitung 20201215