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Ochotsk liegt am Eismeer, es ist kalt dort und wahrscheinlich immer dunkel, warum sollte irgend jemand nach Ochotsk wollen? Die Menschen in Eleonore Freys Roman – die Buchhändlerin Sophie, die am liebsten eben jenes Buch verkauft, das "Unterwegs nach Ochotsk" heisst, und der Schriftsteller Robert, der nur dieses eine Buch geschrieben hat und in jeder Frau seine Schwester sucht, oder die ältere, etwas verwirrte und in Robert verliebte Frau, der Hausarzt Otto, der als Schiffsarzt nach Ochotsk will, und Sophies Onkel und Chef –, sie alle stehen etwas verloren im Leben, sie leiden eher an Kälte in…mehr

Produktbeschreibung
Ochotsk liegt am Eismeer, es ist kalt dort und wahrscheinlich immer dunkel, warum sollte irgend jemand nach Ochotsk wollen? Die Menschen in Eleonore Freys Roman – die Buchhändlerin Sophie, die am liebsten eben jenes Buch verkauft, das "Unterwegs nach Ochotsk" heisst, und der Schriftsteller Robert, der nur dieses eine Buch geschrieben hat und in jeder Frau seine Schwester sucht, oder die ältere, etwas verwirrte und in Robert verliebte Frau, der Hausarzt Otto, der als Schiffsarzt nach Ochotsk will, und Sophies Onkel und Chef –, sie alle stehen etwas verloren im Leben, sie leiden eher an Kälte in der Seele als an Kälte auf der Haut. Sie sehnen sich nach einem andern Leben. Doch so zufällig sie auch mit- und nebeneinander leben: sie geben sich gegenseitig etwas Wärme und Halt und finden fast beiläufig ein kleines bisschen Glück auf ihrem Weg nach Ochotsk.
Autorenporträt
Eleonore Frey ist die Tochter des Germanisten Emil Staiger. Von 1958 bis 1966 studierte sie Germanistik, Romanistik und Komparatistik an der Universität Zürich und der Sorbonne. 1966 promovierte sie mit einer Arbeit über Franz Grillparzer; 1972 erfolgte ihre Habilitation. Von 1982 bis 1997 wirkte sie als Titularprofessorin für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich. Neben literaturwissenschaftlichen Fachpublikationen veröffentlichte sie seit den Achtzigerjahren auch literarische Texte. Die Autorin, die mit dem Literaturwissenschaftler Hans-Jost Frey verheiratet ist, lebt heute in Zürich und Paris. Eleonore Frey ist Verfasserin von erzählender Prosa und Essays, daneben übersetzt sie aus dem Englischen und Französischen. Eleonore Frey ist Mitglied des Verbandes Autorinnen und Autoren der Schweiz und seit 1999 des Deutschschweizer PEN-Zentrums. Neben diversen Stipendien erhielt sie 2002 einen Werkpreis der Schweizerischen Schillerstiftung und 2007 den Schillerpreis der Zürcher Kantonalbank. Ihr Werk Unterwegs nach Ochotsk wurde 2015 mit einem der Schweizer Literaturpreise des Bundesamts für Kultur gewürdigt. Ihr Vorlass befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ein Juwel aus nicht mal 125 Seiten. Für Martin Zingg ist das ein Schatz. Wenn Eleonore Frey von der Sehnsucht erzählt, von Fingerreisen auf der Landkarte, dem Aufbrechen und davon, wie sich nie, wirklich niemals Entspannung oder Ruhe einstellt im Leben, spürt Zingg die Meisterschaft dieser Autorin. Besonders die Knappheit bei gleichzeitiger Intensität, in der sich das Aufbäumen der Sehnsucht oder das Fernweh für den Rezensenten hier unweigerlich zeigen, hat ihm imponiert. Ebenso, wie Frey eine Atmosphäre der Unruhe schafft, indem sie gerade ruhig erzählt.

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