Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Seminar: Mythos im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage, was nach dem Tod auf den Menschen zukommt, beschäftigt alle Kulturen seit jeher. Die Ungewissheit darüber verlangte nach Erklärungen und Aussichten um dem Tod den Schrecken zu nehmen und mit ihm umgehen zu können. Für die Griechen, Römer, Juden und Christen stand außer Frage, dass ein Reich nach dem Tod existiert und die Seelen der Verstorbenen aufnimmt. Die Unterwelt gilt dabei immer als heiß, als Reich von Asche und Staub, Dunkelheit und Qualen. Die Welt der Toten ist den Lebenden verschlossen und nie ist jemand aus ihr zurückgekehrt. Mythen, die sich um das Thema Unterweltsfahrt drehen, entstammen dem Wunsch des Menschen, etwas über dieses geheimnisvolle Reich in Erfahrung zu bringen. Doch nur Halbgöttern oder besonders begnadeten Menschen ist eine solche Reise vorbehalten und so bestehen sie stellvertretend für eine ganze Glaubensgemeinschaft das gefahrvolle Unternehmen. Sie durchbrechen das Gesetz des Todes und geben ihren Mitmenschen Kunde von ihren Erlebnissen im dunklen Reich. Die Unterweltsfahrt ist eines der Motive, die bar jedes realen Anhalts lediglich aus dem Wunschdenken der Menschen geschaffen wurde. Diese Arbeit will sich dem Mythos der Unterweltsfahrt nähern und Licht auf den dunklen Weg der Helden dieser Mythen werfen. Dies erfolgt nicht ohne vorher den Zusammenhang zwischen Mythos, Mythologie und Unterweltsfahrten herzustellen. Dem folgt zunächst ein Überblick über den Aufbau der antiken und christlichen Unterwelt, wobei genauer auf die Genese der christlichen Unterwelt eingegangen wird, da dieses Thema ein recht problematisches ist. Wenn die topographischen Gegebenheiten geklärt sind, begeben wir uns gemeinsam mit Orpheus, Eneas, Christus und Faustus auf den Weg in die Unterwelt und können danach Vergleiche bezüglich der Vorgehensweise anstellen. Ein abschließendes Fazit wird die Reise beenden.