Für Sándor Márai ist 1945 ein Schicksalsjahr, es ist der Untergang der alten Welt, das Ende des bürgerlichen Zeitalters, dem er mit Leib und Seele angehörte. Genau beobachtet er, was um ihn herum geschieht, liest Zeitung und lauscht den Informationen der BBC, die auch in Ungarn zu empfangen ist. Als scharfer Kommentator und zorniger Prophet beschreibt er die Zustände in seinem Land und nimmt die Zukunft Europas in den Blick. Klug, hellsichtig, anrührend, zutiefst human und persönlich sind die unzeitgemäßen Gedanken des bürgerlichen Demokraten Márai, der neben seinen Notizen zu William Shakespeare und Charles Baudelaire, Georg Büchner und Sigmund Freud seine Ansichten zu Neubeginn und Emigration verfasst. Das leidenschaftliche, ebenso persönliche wie zeithistorische Dokument eines großen Schriftstellers und Denkers.
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