Die Wissenschaft spricht angesichts schwindender kultureller, sozialer und wirtschaftlicher Unterschiede zwischen Stadt und Land vom globalen Dorf. Dieser Begriff ruft die Vorstellung hervor, dass die raumtransformative Entwicklung eine ganzheitliche Veränderung sei, die dörfliche Geborgenheit, Vertrautheit und Übersichtlichkeit verbreitet. Doch lebt die Mehrheit der Menschen in urbanen Verhältnissen: oft in fragmentierten Großstädten mit entvölkerten Business-Zentren, gentrifizierten Quartieren der neuen, in Gated Communities eingeschlossenen Eliten und marginalisierten Slums der Globalisierungsverlierer. Hauke Jan Rolf stützt sich auf eine stadtspezifische Betrachtungsweise und untersucht im Rahmen seiner Globalisierungskritik, inwieweit ökonomistische Ansätze im Globalisierungsdiskurs vorherrschen und sich auch in stadtbezogenen Analysen wie der Global City-Konzeption widerspiegeln. Er präsentiert eine tiefgreifende Studie der stadtspezifischen Globalisierungskonfiguration, die historische und kulturelle Bezüge herstellt, sozioökonomische Entwicklungsdivergenzen verschieden gearteter Städte berücksichtigt und politische Handlungsalternativen anbietet.
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