Das Kloster Riddagshausen prägte durch seine herausragende Stellung als wirtschaftliches und geistliches Zentrum das Land Braunschweig nachhaltig. Das in Braunschweig gelegene Zisterzienserkloster Riddagshausen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. 1145 im Interessenbereich des welfischen Hauses und der sich entwickelnden Stadt Braunschweig gegründet, wurde das Kloster mehrfach zu einem Stützpunkt der Landesherren gegenüber der Stadt. Dabei kam es verschiedentlich zu militärischer Bedrohung, in konfessionellen Auseinandersetzungen wie 1492 wurde das Kloster sogar zeitweilig zerstört. Zugleich war es ein geistliches Zentrum der breiten Bevölkerung und übte Einfluss auf Klöster im Reich aus, beispielsweise als Mutterkloster von Marienrode und Wahlshausen an der Fulda. Wirtschaftlich war es durch seinen reichen Besitz sowie den Salz- und Tuchhandel prägend für die Region. Der umfangreiche Urkundenbestand des Klosters umfasst die Zeit vom 12. bis zum 18. Jahrhundert. In zwei Bänden werden 1.087 Urkunden bis in das Jahr 1500 abgedruckt, mit Kurzregesten zugänglich gemacht und durch ausführliche Register erschlossen. Die Begründungen der Schenkungen, Stiftungen und Amtsgeschäfte vermitteln einen Eindruck des wirtschaftlichen und sozialen Lebens sowie des religiösen und politischen Wandels, geben zugleich aber auch Einblick in Angst, Vertrauen sowie tiefe Gläubigkeit.
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»Wer das Mittelalter verstehen will, kommt an Urkunden kaum vorbei.« (Philip Haas, Vier Viertel Kult, 2022) »Die niedersächsische Archivverwaltung hat mit den Urkunden von Riddagshausen einen sehr bedeutenden Urkundenfonds (...) gut aufbereitet bereitgestellt. Dafür muss gedankt und darauf muss als mustergültiges Vorbild hingewiesen werden.« (Immo Eberl, Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, 2023) »(eine) mustergültig vorgenommene Edition« (Thomas Scharff, Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte, 2023)