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Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frauen im 19. Jahrhundert waren in ihrer Gestaltungsfreiheit sehr eingeschränkt. „In der Unterschicht waren die materiellen Zwänge so hart, daß praktisch alle Anstrengungen und Energien auf das eine Ziel ausgerichtet sein mußten, das tägliche Überleben zu sichern“1. Größtenteils waren die Frauen als Arbeiterinnen in der Textilindustrie im Produktionsvorgang der Baumwollspinnereien und Webereien tätig. Bei…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frauen im 19. Jahrhundert waren in ihrer Gestaltungsfreiheit sehr eingeschränkt. „In der Unterschicht waren die materiellen Zwänge so hart, daß praktisch alle Anstrengungen und Energien auf das eine Ziel ausgerichtet sein mußten, das tägliche Überleben zu sichern“1. Größtenteils waren die Frauen als Arbeiterinnen in der Textilindustrie im Produktionsvorgang der Baumwollspinnereien und Webereien tätig. Bei schlechtem Gehalt und einer täglichen Arbeitszeit von durchschnittlich elf Stunden wurden diese Frauen regelrecht ausgebeutet. Zusätzlich mußten sie sich auch noch um die Kinder und das Wohlergehen des Mannes sorgen2. Für die Frauen aus dem gehobeneren Bürgertum galt ein neu entstandenes Leitbild: Die Frau hatte im Haus ihre Pflichten und Aufgaben zum „ ,Dasein für die Familie` [zu erfüllen.] [...] [Auch hier lautete das] oberste[] Gebot [...]: Selbstzurücknahme und Selbstaufgabe“3 . „Der Frauen Bestimmung von Jugend an ist ein einziges großes Opfer ... Sie entäußert sich ihres eigenen Selbst, sie hat keine Freuden und keine Schmerzen als die der Ihrigen“4. In der Praxis bedeutete dies, dass die jungen Frauen von ihrer Familie streng behütet auf ihre spätere Rolle als sittsame Ehefrau vorbereitet wurden. Sie sollten ihrem Gatten ein untergeordnetes Leben führen, jegliche Eigeninteressen verdrängen und sich vollkommen dem Wohl der Familie aufopfern. Das Recht, eine persönliche Entwicklung erfahren zu dürfen wurde ihnen von der Gesellschaft verwehrt. Heutzutage hat sich die Situation bedeutend gewandelt. Durch den sozialen Wandel werden sich neue gesellschaftliche Anforderungen an die Frauen gestellt. Frauen können sich heute kaum mehr auf ihre Haustätigkeit in der Familie beschränken, selbst wenn sie dies wollten. [...] 1 Beck-Gernsheim, Elisabeth, Vom „Dasein für andere“ zum Anspruch auf ein Stück „eigenes Leben“: Individualisierungsprozesse im weiblichen Lebenszusammenhang, in: Soziale Welt, Nr. 34, 1983, Heft 3, S.309, Z. 21- 23 2 vgl. dazu: Fels, Heinrich, Hofmeier, Franz, Lang, Wolfgang u. Dr.Sigel, Robert, Wege durch die Geschichte 4, erschienen in: Geschichtsbuch Gymnasium Bayern, hrsg. von Hofmeier, Franz, Berlin, 1986, S.27 3 Beck-Gernsheim, 1983, S.309, Z. 27-29 4 Beck-Gernsheim, 1983, S. 309, Z. 35-37, zit. nach Behrens, K., Das Insel-Buch vom Lob der Frau, Frankfurt am Main, 1982, S. 69 f.