Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich VWL - Fallstudien, Länderstudien, Note: 1,3, Fachhochschule Hof, Sprache: Deutsch, Abstract: Es stellt sich die Frage, wie Spanien vom Musterschüler der EU, der zwischen 2003 und 2008 mühelos die Konvergenzkriterien erfüllte (im Gegensatz z.B. zu Frankreich und Deutschland), seit dem Ausbruch der Finanzkrise zum Sorgenkind werden konnte. In der folgenden Arbeit soll dieser Fragestellung nachgegangen werden und außerdem Wege aus der Krise aufgezeigt werden. Zusätzlich wird das Vorgehen der EU während der Staatsschuldenkrise kritisch hinterfragt und die Entwicklung Spaniens mit derer Italiens verglichen. Anschließend wird ein Resümee gezogen. Seit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl auf Betreiben des damaligen französischen Außenministers Robert Schumann ist die europäische Integration stetig vorangeschritten. Die kontinuierliche Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft (EG) bzw. der Europäischen Union (EU) mit der Aufnahme neuer Mitgliedsstaaten sowie die Einführung des Europäischen Binnenmarktes und einer gemeinsamen Währung (Euro) zeugen von diesem Integrationsprozess. Doch seit dem Platzen der US-Immobilienblase im Jahr 2006, das von europäischen Politikern und Ökonomen zunächst als rein amerikanisches Problem angesehen wurde, und der daraus folgenden Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise, steckt die EU und insbesondere die Europäische Währungsunion (EWU) in einer tiefen Krise. Im Krisenjahr 2009 brach die Wirtschaftsleistung innerhalb der EU um 4,2 % ein. So stark wie noch nie in ihrer Geschichte. Aufgrund dessen und milliardenschwerer Bankenrettungsprogramme gerieten europäische Staaten in Zahlungsschwierigkeiten. Griechenland und Irland mussten durch Garantien und Kredite in Milliardenhöhe gestützt werden. Auch Portugal, Spanien und Italien gerieten in die Krise. Die daraufhin von der EU geforderten Sparmaß-nahmen der Krisenländer und negatives Wirtschaftswachstum führten zu Massenentlassungen. Die Zahl der Arbeitslosen in der EU betrug im November 2013 26,6 Millionen und erreichte damit einen traurigen Negativrekord. Die auf der Global Investment Conference in London getätigte Aussage des EZB-Präsidenten Mario Draghi: "Die EZB wird alles Notwendige tun, um den Euro zu erhalten. Und glauben Sie mir, es wird ausreichen" sorgte zwar für erhebliche Entspannung an den Anleihemärkten, doch die Bürger der Krisenländer reagierten auf die Negativentwicklung mit Massendemonstrationen und protestierten vor allem gegen harte Einschnitte in die Sozialsysteme und gegen Bankenrettungen.
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