Als Sui mit achtzehn von zu Hause auszieht, gerät ihr Vater Kai in eine Krise. Er hat Sui allein großgezogen, weil ihre Mutter Miriam sich ganz ihrer Karriere als Künstlerin widmete. Während Kai seinem Architekturbüro den Rücken kehrt, um in Indien Kraft und neuen Sinn zu finden, verlässt auch Sui Kopenhagen und fährt zu ihrer Mutter, die inzwischen in einem einsamen Waldgebiet lebt. Doch die Begegnung mit Miriam bringt Sui nicht die erhofften Antworten. Auf der Suche nach ihren väterlichen Wurzeln reist sie weiter auf die koreanische Insel Marado, ins Matriarchat der Perlentaucherinnen. Aus drei Perspektiven, in so pointierter wie poetischer Sprache und erfrischend offenherzigen Dialogen hinterfragt Eva Tind gängige Auffassungen von Familie und erzählt von der Suche nach Identität in verschiedenen Lebensphasen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Peter Urban-Halle liest diesen in Dänemark, Schweden, Indien und Korea spielenden Roman von Eva Tind mit Verwunderung. Dass Tind allerhand Stimmen versammelt, die über das Verlassenwerden und Verlassensein sprechen, ist für den Rezensenten nicht das Problem. Dass keine der vielen Figuren im Text wirklich lebendig wird, allerdings schon. So wird der Roman für Urban-Halle zum endlosen Reigen redundanter Beziehungsgeschichtenskizzen, die den Leser nicht rühren.
© Perlentaucher Medien GmbH
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