In der Geschichtsdidaktik wird der Urteilsbildung eine große Bedeutung für das historische Denken zugeschrieben. Bisherige Befunde zeigen jedoch gerade für diesen so zentralen Bereich große Defizite bei Schüler*innen auf. Inwiefern diese lernen, eigenständig Sach- und Werturteile zu fällen, wird auch davon beeinflusst, wie Lehrkräfte die Förderung dieser fachspezifischen Kompetenz in ihrem Unterricht umsetzen. Lisa Genthner untersucht daher im Rahmen einer qualitativ-empirischen Studie, welche Überzeugungen und Praktiken zur Urteilsbildung bei Lehrer*innen vorzufinden sind. Wie wichtig ist ihnen, dass Schüler*innen im Geschichtsunterricht Urteile fällen? Was verstehen die Lehrkräfte selbst unter Sach- und Werturteil? Und wie realisieren sie Urteilsbildung in ihren Unterrichtsplanungen? Lisa Genthner promovierte im Bereich Didaktik der Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen. Seit 2022 ist sie als Gymnasiallehrerin für die Fächer Geschichte und Englisch tätig.
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