Das Verhältnis von Kunst und Utopie ist nicht nur von zentraler Bedeutung für das Verständnis der Gegenwartskunst, sondern auch für ihre Differenz zur Kunst und Ästhetik der Moderne. Im Durchgang durch gegenwärtige Strömungen der künstlerischen Historiografien, der partizipatorischen und kollaborativen Kunst sowie Formen des künstlerischen Aktivismus zeigt Sebastian Mühl auf, dass die Auseinandersetzungen um das Erbe des utopischen Denkens maßgeblich für eine politische und ästhetische Neuorientierung der Kunst nach 1989 erscheinen. Das häufig diagnostizierte Ende der Utopie ist nicht als Ende einer Orientierung an Freiheit und Emanzipation zu verstehen. Vielmehr hält die Gegenwartskunst den emanzipatorischen Impulsen des modernen utopischen Denkens durch eine Kritik an dessen problematischen Aspekten die Treue.
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»Der Autor [entwickelt] ein dichtes Geflecht an theoretischen Bezügen und künstlerischen Praktiken, das rivalisierende Perspektiven nicht glättet und harmonisiert, sondern in ihrer Differenz und gar Widersprüchlichkeit darzustellen und mit durchaus kritischem Anspruch zu diskutieren vermag.«
Christoph Chwatal, Springerin, 4 (2020) 20201201
Christoph Chwatal, Springerin, 4 (2020) 20201201