Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Universität Passau (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Politische Diffamierung im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: "O je, ich glaube, ich habe mich beschissen", dies waren laut Seneca die letzten Worte des Kaisers Claudius, der als ein Sonderling in die Geschichte eingegangen ist. Neben Seneca haben sich auch andere Autoren über Claudius geäußert, woraufhin er in den folgenden Jahrtausenden einen negativen Leumund hatte. Doch wer entscheidet darüber, ob Claudius ein komischer Kauz war? Woher nehmen Geschichtsschreiber das Recht, ihn so zu bezeichnen? Hatte Seneca eventuell berechtigte Gründe, Claudius Derartiges in den Mund zu legen? Die Informationen, die über Kaiser Claudius vorliegen, sind vorwiegend von Autoren, die erst nach seiner Zeit lebten. Die Werke seiner direkten Zeitgenossen sind größtenteils nicht mehr erhalten, aber sie werden von nachfolgenden Schriftstellern zitiert. Drei dieser Autoren, die Claudius nicht selbst "erlebten", sollen hier zum Vergleich dargestellt werden. Seneca, der zeitgleich und sogar am kaiserlichen Hof lebte, stellt dementsprechend in dieser Zusammenstellung eine Ausnahme dar. Wenn angenommen werden könnte, dass er daher den Kaiser am Besten kennen müsste, würde sein Werk als wesentlich und wahrscheinlich auch sehr wahrheitsgemäß angesehen werden. Ob dies so ist und inwiefern er sich von den anderen Autoren unterscheidet, soll im Folgenden dargestellt werden. Ziel dieser Arbeit soll sein, herauszufinden, warum Claudius bis heute einen Ruf als Sonderling hat. Dazu ist die Arbeit mit Quellen maßgeblich. Obwohl die Quelltexte im Original in lateinischer oder altgriechischer Sprache abgefasst sind, werden sie hier aus Verständnisgründen nur in deutscher Übersetzung zitiert. Bevor die einzelnen Autoren mit ihren Aussagen über Claudius dargestellt werden, wird ein Einblick in die historischen Hintergründe der römischen Kaiserzeit gegeben.
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