Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1,0, Universität Koblenz-Landau, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich damit, inwiefern die Inanspruchnahme von Elternzeit die Fremdwahrnehmung bezüglich der elterlichen und beruflichen Kompetenz von Vätern beeinflusst. Ziel ist es, zu erforschen, wie Väter von der Gesellschaft bezüglich ihrer beruflichen beziehungsweise elterlichen Kompetenzen eingeschätzt werden. Dies geschieht in Abhängigkeit davon, ob sie sich nach der Geburt des Kindes dazu entscheiden, Elternzeit in Anspruch zu nehmen oder weiterhin in Vollzeit arbeiten. Zunächst wurde angenommen, dass elternzeitnehmende Väter familienkompetenter eingeschätzt werden als Väter, die in Vollzeit arbeiten. Im Gegenschluss dazu wurde überprüft, ob Väter, die Vollzeit arbeiten, als jobkompetenter wahrgenommen werden als Väter, die Elternzeit nehmen. Drittens wurde getestet, ob elternzeitnehmende Väter sympathischer auf die Probanden wirken als in Vollzeit arbeitende Väter. Zur Überprüfung der drei Hypothesen wurde den Versuchspersonen mithilfe einer Vignetten-Analyse jeweils eines aus 36 verschiedenen Szenarien randomisiert vorgelegt. Anhand des Szenarios sollten die Probanden anschließend den Vater bezüglich der wahrgenommenen Job- und Elternkompetenz bewerten. Es wurden insgesamt 576 Versuchspersonen für die Befragung herangezogen. Die Annahme, dass elternzeitnehmende Väter familienkompetenter eingeschätzt werden als solche in Vollzeit, konnte statistisch signifikant bestätigt werden. Dass Vollzeit arbeitende Väter jobkompetenter wahrgenommen werden als elternzeitnehmende Väter, konnte hingegen nicht statistisch signifikant nachgewiesen werden. Jedoch wurden elternzeitnehmende Väter tatsächlich sympathischer wahrgenommen als Väter, die nach der Geburt des Kindes weiterhin ihrer Arbeit als Vollzeitkraft nachgehen. Somit konnte auch die dritte Hypothese bestätigt werden.