Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Sektion Soziologie), Veranstaltung: Vielfalt in der Arbeitswelt heute, Sprache: Deutsch, Abstract: „Vaterschaft manifestiert sich nicht in einem Engagement in der Familie, sondern für die Familie: in der Erfüllung der Ernährerrolle“ (Behnke & Meuser, 2010, S. 2). Entgegen dieser traditionellen Sichtweise ist seit Ende des vergangenen Jahrhunderts in den Medien, der Familienpolitik, aber auch in der Familienforschung der „Diskurs einer neuen, aktiven, engagierten, involvierten Vaterschaft“ präsent (ebd.). Demnach stehen Väter heutzutage unter dem immer größer werdenden, normativen Druck, sich über die ‚Ernährerrolle‘ hinaus an „der alltäglichen Betreuung und Erziehung der Kinder“ zu beteiligen (ebd.). Anhand des Ergebnisberichts Meinungen und Einstellungen der Väter in Deutschland der forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH aus dem Jahr 2013 kann aufgezeigt werden, dass sich dies im Selbstverständnis von Vätern widerspiegelt. 81 Prozent [der Väter; Anm. d. V.] meinten, ein gute Vater verbringe so viel Zeit wie möglich mit seinen Kindern (forsa, 2013, S. 25). Jedoch gaben 41 Prozent der Befragten an, dass sie die Zeit mit ihrem Kind unter der Woche eher nicht und 13 Prozent, dass sie diese überhaupt nicht für ausreichend hielten (vgl. ebd. S. 12). Dementsprechend wünschten sich 43 Prozent der Väter, insbesondere solche mit kleinen Kindern unter sechs Jahren oder wenigstens drei Kindern, mehr Zeit für die Familie (vgl. ebd. S. 19). [...]Angesichts dieser Entwicklungen sollen in dieser Hausarbeit daher die rechtlichen Grundlagen des Elterngeldes, dessen praktische Umsetzung sowie die damit in Zusammenhang stehenden Erfahrungen von Vätern analysiert werden, um abschließend zu beurteilen, inwiefern die mit der Neuorganisation 2007 angestrebten Ziele erreicht worden sind und ob weiterer Reformbedarf besteht. Zu diesem Zweck werden in dem auf die Einleitung folgenden theoretischen Teil zunächst die rechtlichen Grundlagen und Ziele des Elterngeldes vorgestellt. Daran anschließend wird auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes und bereits vorhandener Literatur eine erste Erfolgsbilanz gezogen. Anschließend soll, im empirischen Teil der Arbeit, durch den Einbezug von Fallbeispielen, ein tieferes Verständnis der Sichtweise von betroffenen Vätern erreicht sowie deren Erfahrungen gegenübergestellt werden. Abschließend werden die gewonnen Erkenntnisse zum Elterngeld diskutiert und dessen Erfolg sowie Reformbedarf beurteilt.