Er ist gerade dabei, sein Leben in angenehme und unangenehme Tätigkeiten zu sortieren, als er mit Mitte dreißig plötzlich Vater von Zwillingen wird. Damit hat Fabian nun wirklich nicht gerechnet. Die Mädchen sind sechzehn Jahre alt … Zu Beginn der Sommerferien erhält der Lehrer Fabian Weinert einen Anruf: Zwei Mädchen namens Ronja und Leonie, sechzehn Jahre alt und eineiige Zwillinge, wollen ihn unbedingt treffen. Die beiden wurden nach der Geburt adoptiert und glauben, in ihm ihren leiblichen Vater gefunden zu haben. Fabian, überaus sympathisch, aber auch reichlich verkorkst, ist einigermaßen irritiert – denn zu seinem Leidwesen ist er mit Mitte dreißig immer noch Jungfrau. Jedenfalls dachte er das bisher. Bei einem ersten Treffen eröffnen ihm die Zwillinge den komplexen Sachverhalt. Angeblich ist die biologische Mutter sich ihrer Sache ganz sicher. Fabian aber hat ihren Namen noch nie gehört. Auf der Suche nach der Wahrheit passiert so allerhand. Er nimmt Kontakt zu seinen früheren Mitschülern auf, meldet sich übungshalber für eine "Kuschelparty" an, besucht das Wohnzimmerkonzert seiner "Töchter" und reist schließlich mit ihnen zu ihrer Mutter nach Basel … Ein kurzweiliges Debüt, ein bisschen tragisch und meistens komisch. Ein großes Lesevergnügen!
buecher-magazin.deFabian Weinert teilt sein Leben in Tätigkeiten ein. Nach Socken suchen – unangenehm. Zähneputzen – angenehm. An dem dicken kahlgeschorenen Nachbarn vorbeigehen, während er am Fenster steht und raucht – anstrengend. So könnte es immer weitergehen, würde nicht das Telefon klingeln. Leonie und Ronja Specht sind dran, die 16-jährigen Zwillinge wollen sich mit ihm treffen. Beim Eisessen behaupten sie, er sei ihr Vater. Fabian ist irritiert. Seines Wissens nach kann er kein Kind gezeugt haben, weil er noch nie mit einer Frau geschlafen hat. Und doch, so ganz abgeneigt ist er nicht gegenüber der Vorstellung, so etwas wie eine Familie zu haben. Er beginnt, Nachforschungen anzustellen, die ihn zurück zu einer Party in seiner Schulzeit führen. Wer war das geheimnisvolle Mädchen mit der Zahnlücke, an das er sich blitzlichtartig wieder erinnert? Weiß sein alter Schwarm Jasmin mehr? Und passt die Geschichte mit der unfreiwilligen Vaterschaft nicht viel besser zum angeberischen Hagen? Der Kabarettist Markus Behr hat ein unterhaltsames Buch für den gemütlichen Abend auf der Couch geschrieben. Durchaus besonders für diese Art von Roman ist, dass die Geschichte trotz ihrer Leichtigkeit nicht seicht ist. Klischees werden umschifft und vor allem die Hauptfigur ist in seiner Verschrobenheit echt liebenswert.
Fabian Weinert versteht die Welt nicht mehr: Trotz Jungfräulichkeit soll er Vater von Zwillingen sein. Er forscht nach.
© BÜCHERmagazin, Katharina Manzke
Fabian Weinert versteht die Welt nicht mehr: Trotz Jungfräulichkeit soll er Vater von Zwillingen sein. Er forscht nach.
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