Nach seinem Nordsee-Krimi „Flucht übers Watt“ (dtv 21140) entführt Krischan Koch den Leser dieses Mal nach Venedig. Touristenströme bevölkern die Lagunenstadt, wo die beginnende Biennale ein zusätzlicher Touristenmagnet ist.
Mittendrin in diesem venezianischen Getümmel der verkrachte Hamburger
Kunststudent Harry Oldenburg. Ihn interessieren aber weder die Sehenswürdigkeiten der Stadt noch die…mehrNach seinem Nordsee-Krimi „Flucht übers Watt“ (dtv 21140) entführt Krischan Koch den Leser dieses Mal nach Venedig. Touristenströme bevölkern die Lagunenstadt, wo die beginnende Biennale ein zusätzlicher Touristenmagnet ist.
Mittendrin in diesem venezianischen Getümmel der verkrachte Hamburger Kunststudent Harry Oldenburg. Ihn interessieren aber weder die Sehenswürdigkeiten der Stadt noch die Leinwandgrößen. Er ist mit seiner Freundin Zoe aus Amerika angereist, um im Guggenheim-Museum zwei wertvolle Exponate zu stehlen: das Gemälde „Sitzende Frau II“ von Miro sowie die Skulptur „Stehende Frau“ von Alberto Giacometti. Die Sicherheitsvorkehrungen in der Villa am Canal Grande sollen angeblich nicht auf dem allerneusten Stand sein.
Doch in der flimmernden Sommerhitze in der Lagunenstadt geht bei dem Coup so einiges schief. Zunächst kann Harry in einer wilden Motorbootfahrt auf dem Canal Grande der Polizei noch entkommen und in einer sächsischen Touristengruppe untertauchen, doch dann gerät er in die Fänge der verführerischen Künstlerin Franca, in deren Bett er schließlich landet.
Als Harry bei seinem ersten Besuch im Guggenheim-Museum vor dem Gemälde seiner Begierde steht, bereitet ihm allerdings die Größe des Rahmens Kopfzerbrechen. Hatte er nicht richtig recherchiert? Also muss Harry sich etwas einfallen lassen … natürlich etwas künstlerisches - schließlich hat er das einmal studiert.
„Venedig sehen und stehlen“ ist eine stimmungsvolle Gaunerkomödie, in der kein Kommissar der Held ist sondern ein sympathischer Kunstdieb, der nicht nur eine Schwäche für wertvolle Gemälde sondern auch für schöne Frauen hat.
Manfred Orlick