Die welschen Studenten nannten die beiden blonden Jünglinge insgemein >li gemini<, die Zwillinge. Halb war es Spott, halb Neid, der aus diesem Beinamen erklang. Besser noch trafen es die Bologneser Schönen, die den dritten, den braunlockigen Gottfried Kristaller, aus dem Bistum Straßburg gebürtig, in ihren Scherz mit einschlossen und die drei die >Unzertrennlichen<, >li inseparabili<, tauften. Hinter dem vorgehaltenen Fächer, hinter dem wohlverwahrten Fenster klang es immer wieder: >Li inseparabili<, wenn die drei Deutschen auftauchten oder vorübergingen. Seit geraumer Zeit schon weilten sie auf Bolognas Hoher Schule, um dem Studium der Rechte obzuliegen, das hier nach wie vor seine vornehmste Pflegestätte hatte. Der Älteste von ihnen, Johannes Hardt, war der Semester vier hier, sein Vetter Heinrich Achtermann, gleich ihm in der alten Kaiserstadt Goslar am Fuße des Harzes daheim, kam vor mehr als Jahresfrist über die Alpen gezogen, und der dritte, Gottfried Kristaller, hielt die Mitte zwischen ihnen, was die Zeit des Studiums an der welschen Universität betraf.
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