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Essay aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Didaktik - Allgemeine Didaktik, Erziehungsziele, Methoden, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Begriff der Verantwortung liegt eine doppelte Verweisung: Ein Subjekt ist vor einer Instanz für etwas verantwortlich. Man ist verantwortlich vor einer Instanz, welche den Auftrag erteilt und das Ergebnis beurteilt - so der Schüler vor seinem Lehrer, die Schule vor den Behörden, die Regierung vor ihren Wählern usw. Man ist verantwortlich für eine Sache, andere Lebewesen und Menschen,für eine Aufgabe - etwa die Einhaltung eines…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Didaktik - Allgemeine Didaktik, Erziehungsziele, Methoden, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Begriff der Verantwortung liegt eine doppelte Verweisung: Ein Subjekt ist vor einer Instanz für etwas verantwortlich. Man ist verantwortlich vor einer Instanz, welche den Auftrag erteilt und das Ergebnis beurteilt - so der Schüler vor seinem Lehrer, die Schule vor den Behörden, die Regierung vor ihren Wählern usw. Man ist verantwortlich für eine Sache, andere Lebewesen und Menschen,für eine Aufgabe - etwa die Einhaltung eines Vertrages oder Versprechens -,für die Folgen einer Unterlassung oder Handlung. Handlungsfolgen, beurteilende Instanz und handelndes Subjekt sind die bleibenden Strukturmerkmale jeder Verantwortung. Die Handlungsfolgen der Verantwortung verweisen auf die Zeit. Man ist verantwortlich für das, was man in der Vergangenheit vollbracht oder unterlassen hat, für die Entscheidung, die man in der Gegenwart trifft oder der man jetzt ausweicht, für die zukünftigen Folgen vergangener oder gegenwärtiger Gedanken, Taten oder Versäumnisse. In der Zeit eröffnet sich dem menschlichen Bewußtsein ein Spielraum verschiedener Möglichkeiten zu handeln. So hätten die anwesenden Schüler für einen kurzen Augenblick die Gelegenheit gehabt, ihren Mitschüler an der Mordtat zu hindern, oder hätten die Morddrohungen ernst nehmen können. Doch, wie sie später aussagten, hätten sie das Geschehen gar „nicht glauben“ können; es sei „wie ein Film“ gewesen. Sie fühlten sich also als Zuschauer nicht als Beteiligte. Der Handlungsspielraum ist in der Zeit zugleich auch begrenzt. Die Mordtat konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden. Sie ist irreversibel. Die Vergangenheit liegt fest und entzieht sich dem Zugriff. Nur die Zukunft ist offen und kann durch das Handeln beeinflußt werden. Was aber in der Zukunft möglich ist, wird durch das Vergangene bestimmt. Man kann aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen und sich in ähnlichen Situationen nun anders verhalten.