Verantwortung ist allgegenwärtig, denn die Menschen sind als soziale Wesen und in der gesellschaftlichen Arbeitsteilung aufeinander angewiesen. Lothar Böhnisch und Heide Funk legen mit dem Paradigma der Dialektik von Autonomie und Angewiesenheit sowie dem der Verletzlichkeit einen theoretischen Ansatz dafür vor. Das Konzept strukturiert unterschiedliche Sphären und Praxen der Verantwortung und bezieht soziologische und pädagogische Perspektiven aufeinander. So geht der soziologische Teil auf verschiedene Verantwortungsbereiche und ihre Geschlechtsbezogenheit ein, stellt Gesellschaftsmodelle der Verantwortung vor und analysiert Entgrenzungen sozialer Verantwortung. Im pädagogischen Teil wird Verantwortung als Grundkategorie pädagogischen Wissens und Handelns modelliert sowie ihre Bedeutung für eine an Kindern und Jugendlichen orientierte Schulreform herausgestellt.