In Deutschland wurden die sozialrechtlichen Voraussetzungen für eine sektorenübergreifende Versorgung mit der gesetzlichen Verankerung der Integrierten Versorgung zuletzt entscheidend verbessert. Unter den dazu abgeschlossenen Verträgen haben Verträge zur Behandlung von muskuloskelettalen Erkrankungen mit einem Anteil von 20 % die größte Bedeutung. Die meisten Verträge betreffen dabei die Endoprothetik bei Hüft- und Kniegelenkersatz und hier vor allem gemeinsame Versorgungsmodelle von Akutkrankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen. Während aus der internationalen Versorgungsforschung mittlerweile erste systematische Übersichtsarbeiten zur Wirksamkeit entsprechender Versorgungskonzepte vorliegen, hat eine differenzierte Auseinandersetzung mit integrierten Versorgungsformen, die über Best-Practice-Darstellungen hinausgeht, in Deutschland bislang nicht stattgefunden. Mit dem vorliegenden vierten Band der wissenschaftlichen Reihe "Forschung, Innovation und Effizienz im Gesundheitswesen" wird diese Lücke geschlossen. Die Autoren legen dazu Ergebnisse einer systematischen Mixed-Methods-Evaluation vor. Sie liefern Ergebnisse zu Patientenpräferenzen bei der Ausgestaltung integrierter Versorgungsmodelle, zum Informationsmanagement in der Integrierten Versorgung, zu Erfolgsfaktoren für die Umsetzung integrierter Versorgungsmodelle und erstmalig auch Ergebnisse zur langfristigen Behandlungsqualität in der Integrierten Versorgung. Neben Aussagen zur Effektivität des hier untersuchten Versorgungsmodells ermöglichen die Autoren so zugleich auch Einblicke in die vielschichtigen kommunikativ-interaktiven und organisatorisch-strukturellen Prozesse, die die Integrierte Versorgung kennzeichnen.
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