Während das bürgerlich-rechtliche Vertragsrecht in seinen Ursprüngen von einem Ethos der Freiheit und Gleichheit der Rechtssubjekte geprägt ist, gilt das (europäische) Verbraucherrecht häufig als paternalistisch, überreguliert und entmündigend für den Einzelnen. Demgegenüber eröffnet Caroline Meller-Hannich eine Perspektive, die die Ansätze und Instrumente verbraucherrechtlicher Vorschriften mit denjenigen des allgemeinen Vertragsrechts vereinbart und die notwendige Kohärenz innerhalb des Rechts der Schuldverhältnisse herstellen will. Das großteils europäisch fundierte schuldvertragliche Verbraucherrecht kann in das vom bürgerlich-rechtlichen Vertragsrecht vorgegebene vertragstheoretische Konzept eingeordnet werden, so daß es zu einer in sich stimmigen Vertragsrechtsordnung kommt. Die Autorin untersucht dafür dogmatische und vertragstheoretische Grundlagen des schuldvertraglichen Verbraucherrechts und fragt nach dem Verhältnis zwischen staatlicher Ordnungsaufgabe und privater Gestaltungsfreiheit. Geboren 1970; Studium der Rechtswissenschaften in Bochum und Bonn; 1997 Promotion; 2005 Habilitation; seit 2006 Professorin für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht und Handelsrecht an der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
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