Kae Tempests erster großer Essay ist zugleich intimes Selbstporträt, hellsichtige Zeitdiagnose und mitreißendes Plädoyer für mehr Selbstsorge, Empathie und Gemeinsinn. Verletzlich und unverstellt erzählt das literarische und musikalische Ausnahmetalent von Ängsten, Rauschzuständen und dem zerstörerischen Wunsch nach Anerkennung - und fragt nach nicht weniger als dem richtigen Leben: Wie erkenne ich meinen Selbstwert in einer Welt, die vor allem auf Gewinn aus ist? Wie könnte eine Gesellschaft aussehen, die nicht von Leistung und Selbstoptimierung, sondern von Nähe und Miteinander geprägt ist? Wie lässt sich Apathie in Hingabe und Neugier verwandeln? Antworten findet Kae Tempest in einer Politik des Mitgefühls und der schöpferischen Kraft: Wo Einsamkeit und Isolation um sich greifen, können Kunst und Kultur auf besondere Weise gemeinschaftsstiftend wirken und inniges Verbundensein spürbar machen - Verbundensein mit uns selbst, unseren Nächsten und dem gesellschaftlichen Umfeld.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Karin Janker nimmt das Erscheinen von "Verbundensein" sowie ihren Besuch beim ersten Auftritt von Kae Tempest nach dem Outing als non-binäre Person zum Anlass für ein Loblied auf Tempests Fähigkeit, durch Dichtung Mitgefühl zu erzeugen und durch Mitgefühl Verbindungen herzustellen. Genau um dieses Potenzial der Kunst gehe es auch in "Verbundensein": die Funktion der Kunst, gesellschaftliche Gräben zu überbrücken. Ein "ästhetisches und politisches Manifest" nennt Janker dieses Buch daher, in dem Tempest unter anderem von aufhaltsamen Versuchen erzählt, sich vor der eigenen Identität zu verstecken, und davon, welche Probleme und toxischen, nur vermeintlichen Problemlösungen dies mit sich brachte. Das Buch ist also zum einen Zeugnis einer schmerzhaften Identitätssuche oder vielmehr -annahme, zum anderen aber auch ein Appell für gegenseitiges Verständnis, für Empathie und gegen "identitätspolitischen Tribalismus" - gefasst in die schönsten und berührensten Worte, so die begeisterte Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein Gegengift zum toxischen Zynismus unserer Zeit.« Nicole Strecker WDR 3 20210706»Tempest gefühlsmutige Sätze verstecken sich nicht hinter einem modischen 'man', sondern wagen ein entschiedenes Ich, Du und Wir.«
Marie-Luise Goldmann, Welt am Sonntag 11.04.2021
Marie-Luise Goldmann, Welt am Sonntag 11.04.2021
»Tempest gefühlsmutige Sätze verstecken sich nicht hinter einem modischen 'man', sondern wagen ein entschiedenes Ich, Du und Wir.«
Marie-Luise Goldmann, Welt am Sonntag 11.04.2021»Ein Gegengift zum toxischen Zynismus unserer Zeit.« Nicole Strecker WDR 3 20210706
Marie-Luise Goldmann, Welt am Sonntag 11.04.2021»Ein Gegengift zum toxischen Zynismus unserer Zeit.« Nicole Strecker WDR 3 20210706