Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: gut, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: Region und Alltag im Geschichtsunterricht – Feierabendkultur. Unsere erste Idee zu diesem Begriff betonte den Begriff Feier und damit den Bereich Trinkkultur: Die Kneipe als soziale Institution, Alkoholismus als Massenphänomen der Unterschichten, Realitätsflucht und Identitätsstiftung im Milieu - auf den ersten Blick ein interessanter Ansatz zur Gestaltung von Geschichtsunterricht. Doch bis auf suchtgeschichtliche Strukturen lässt sich wenig an diesem Gegenstand untersuchen. Zudem besteht bei diesem Unterrichtsgegenstand die Gefahr einer platten „Effekt-Hascherei“ durch den Aufhänger Alkohol. Dies könnte einen kritischen Zugang zu diesem Thema verwehren. Nach einiger Überlegung zum Feierabend und Freizeitgestaltung entschieden wir uns den Sportverein, ein bis heute wichtiges Element der Freizeitgestaltung, in den Mittelpunkt zu stellen. An diesem Gegenstand lassen sich sowohl regionale und persönliche Begebenheiten als auch nationale und allgemeingesellschaftliche Einflüsse veranschaulichen.1 Er ermöglicht sowohl politische als auch kulturelle, religiöse, wirtschaftliche und mentalitätsgeschichtliche Fragestellungen. Die vorliegende Ausarbeitung gliedert sich folgendermaßen: Zunächst soll in einem fachwissenschaftlichen Exkurs ein grober Überblick über die Freizeitgestaltung und insbesondere das Vereinswesen im Kaiserreich gegeben werden. Dabei wird in diesen Kontext das Verhältnis Arbeitszeit – Freizeit eine zentrale Rolle spielen. Schon bei dieser Einführung wird der Fokus auf soziokulturelle und politische Aspekte gelegt. Im Anschluss daran wird in der didaktischen Untersuchung ein Unterrichtskonzept zu dieser Thematik entwickelt. Diese Überlegungen münden in einen konkreten Unterrichtsentwurf. In einem abschließenden Kapitel wird die grundsätzliche Tauglichkeit des Themas für den Geschichtsunterricht kritisch hinterfragt.