Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,0, Universität Stuttgart (Neuere Deutsche Literatur), Veranstaltung: Fachdidaktik: Lyrik, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Verlauf des Seminars wurden etliche Techniken vorgestellt, Literaturunterricht, im Besonderen Lyrik-Unterricht, zu gestalten. Dabei wurden die Verfahren immer wieder im Kontrast zu dem 'altbewährten' analytischen Frontalunterricht und im Hinblick auf die ab dem Schuljahr 2004/2005 verbindlichen Bildungsstandards betrachtet, welche unter dem Anspruch stehen, die Lernkultur an Gymnasien zu verbessern. Laut Dr. Annette Schavan, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden- Württemberg, soll mit den Bildungsstandards zweierlei erreicht werden: Einerseits eine höhere Vergleichbarkeit [unter den Schulen] durch allgemeingültige Standards, und andererseits mehr pädagogische Gestaltungsspielräume für die Schule, im Sinne der operativ selbstständigen Schulen. Die Kontingentstundentafel verstärkt auch in struktureller Hinsicht die pädagogische Freiheit der Schule [und] Lernformen, die Selbstständigkeit fördern. [Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (Hg.): Gymnasium 2004 - Das pädagogische Konzept, Eppelheim 2003, S. 3.] Bildung in diesem Sinne wird demnach nun nicht mehr als abrufbares Wissen verstanden, sondern ganzheitlicher betrachtet; die Schule soll Kinder zur Selbstständigkeit erziehen und wird somit vor wesentlich anspruchsvollere pädagogische Aufgaben gestellt als bisher. Für den Unterricht bedeutet dies natürlich auch, dass die Methoden, die bislang Anwendung fanden, überdacht werden müssen, denn es stellt sich die Frage, ob die herkömmlichen analytischen Verfahren Ansprüchen wie "Stärkung der Persönlichkeit, musisch-ästhetische Erziehung und die Einübung von Urteilsfähigkeit und Verantwortung" [Ib., S. 4.] fächerübergreifend genügen können. Dem Fach Deutsch fällt dabei sicher eine Schlüsselfunktion zu, da es "gerade auch im Bereich der Kommunikation (...) und des Schreibens auf vielfältig Weise Anstoß zum Erlernen von Kreativität [gibt]." ["Grundlagen einer produktiven Schreibdidaktik - Curriculare Aspekte", in: Gestaltendes Interpretieren, Landesinstitut für Erziehung und Unterricht Stuttgart (Hg.), Stuttgart 2000 (Materialien Gymnasium Deutsch, 100), S.39], wodurch es natürlich umso stärker von den Bildungsreformen betroffen ist. Im Folgenden soll zunächst der theoretische Hintergrund der im Seminar besprochenen und praktisch erprobten 'produktiven' Verfahren diskutiert werden. Diese bieten einen Ansatz und eröffnen Möglichkeiten, Schülern nicht nur fachliches Wissen, sondern auch allgemeine Kompetenzen zu vermitteln. Da die Bildungsstandards versprechen, mit "weniger Stofffülle und weniger Spezialisierung Freiräume für projektorientierte Lernverfahren" [Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (Hg.) August 2003, S. 4.] zu eröffnen, sollte eigentlich ein Rahmen für 'handlungs- und produktionsorientierte' Verfahren, die nicht nur in ihrer Vorbereitung zeitintensiv und vornehmlich auf Partner- oder Gruppenarbeit zugeschnitten sind, geschaffen sein. Anschließend werden einige solcher Verfahren beispielhaft an einem Gedicht durchgespielt.