Die Spurensuche widmet sich Künstlern, die als Musikerinnen und Musiker, seien sie Mitglieder Thüringer Musikinstitutionen oder freischaffende Tonkünstler, die deutsche Musikkultur zum Teil über Jahrzehnte mitgestalteten. Im nationalsozialistischen Deutschland wurden sie als Juden stigmatisiert und erlitten zum Teil tragische Schicksale, nicht wenige von ihnen wurden verfolgt oder ermordet. Namhafte Wissenschaftlerinnen und Forscher aus ganz Deutschland beleuchten neben Einzelschicksalen die NS-Kulturpolitik, die Auswanderung und Remigration, die Musik in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern sowie die künstlerische Verarbeitung der Holocausterfahrung. Darüber hinaus treten die Lebensläufe konkreter Menschen in den Fokus: die Schicksale von jüdischen Musikerinnen und Musikern während der nationalsozialistischen Diktatur in Thüringen werden erstmals umfassend darstellt und somit dem Vergessen entrissen. Damit ermöglicht der Band zum ersten Mal einen umfassenden Überblick über die Akteure und historische Umstände der Verfolgung der jüdischen Musikschaffenden in sogenannten »Mustergau Thüringen« während der NS-Zeit. Dr. Helen Geyer ist Professorin (em.) für Musikwissenschaft am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena mit den Forschungsschwerpunkten: Musikgeschichte vom 16. bis ins 20. Jahrhunderts, speziell Opern und Oratorien, mitteldeutsche Musikgeschichte und Italien, besonders Venedig und Kirchenmusik. Sie leitet die Cherubini-Werkausgabe und das Projekt Wagner-Sammlung in Eisenach. Seit 2013 ist sie Vizepräsidentin des Deutschen Studienzentrums in Venedig, seit 2006 Mitglied des akademischen Beirats der Humboldt-Gesellschaft. 1998?2008 war sie (Gründungs-)Vorsitzende, seit 2008 ist sie Vorstandsmitglied der »Academia Musicalis Thuringiae«.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.