In schrumpfenden Städten mit hohem Leerstand und Verfallstendenzen gerät der Stadtumbau mangels theoretischer Grundlagen und Vorerfahrungen vielerorts zum Realexperiment. Bertram Schiffers analysiert anhand theoretischer Konzepte der Neuen Institutionenökonomik die Wechselwirkungen zwischen Immobilienmarkt und staatlichen Eingriffen. Hauseigentum besteht aus einem Bündel von Verfügungsrechten mit ihren jeweils eigenen Rahmenbedingungen. Hierzu gehören das Nutzungsrecht der Mieter, das Bau- und Veränderungsrecht der Hausbesitzer und das Zinsanrecht der Banken. Politische Fachprogramme und Gesetze stärken meist nur einzelne Verfügungsrechte. Dies erhöht die Transaktionskosten und erschwert notwendige Kooperationen in den perforierten Altbauquartieren. Eine explorative Fallstudie in der stark schrumpfenden Mittelstadt Zeitz in Sachsen-Anhalt offenbart drei typische Handlungsmuster der Akteure: Verbleiben, Verwerten und Verfallen lassen. Der Autor legt dar, wie eine Neugliederung und Koordination von Verfügungsrechten zu effizienteren Eigentumsstrukturen und Steuerungsinstrumenten führen kann.
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