Vergebung wird seit jeher als göttlicher Ruf oder therapeutische Kraft begriffen, auf Konflikte und Krisen zu antworten. Damit verbunden ist häufig ein normatives Verständnis davon, was Vergebung ist oder sein soll. Aber wie und aus welchen Gründen vergeben Menschen heute? Und in welchem Verhältnis steht die Vergebung zu Rache und Strafe, Reue, Toleranz und Gerechtigkeit? In ihrer empirischen Studie arbeitet Sonja Fücker eine Alltagskultur der Vergebung heraus, in deren Zentrum die Lebenswirklichkeit der Handelnden steht. Mit diesem Zugang gibt das Buch nicht nur einen Denkanstoß, bestehende Perspektiven aus Theologie, Verhaltenswissenschaft und Philosophie zu ergänzen, sondern erlaubt auch, ein neues Licht auf die Vergebung zu werfen.
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