Francesco Zanella untersucht in der vorliegenden Studie die Entstehung, Gestaltung und Entwicklung der tannaitischen Vergeltungsvorstellungen, um die religions- und sozialgeschichtlichen Gründe für ihre Anwendung begreifbar zu machen. Er fragt nach der möglichen identitätsstiftenden Funktion der tannaitischen Vergeltungsvorstellungen bzw. nach ihrem Beitrag zur Ausgrenzung der Alterität sowie zum Selbstverständnis des tannaitischen Judentums. Wird 'der Andere' aufgrund von seiner Alterität bestraft oder belohnt von Gott? Wer sind 'die Anderen'? Was geschieht hingegen im Bereich der Identität? Sind diese Vergeltungsvorstellungen in der Lage, eine zufriedenstellende Erklärung der komplexen Probleme der tannaitischen Gegenwart zu bieten und zugleich eine erfolgreiche Fortsetzung der Tradition der Väter zu ermöglichen und das Weiterleben der Gemeinschaft sicher zu stellen? Diese sind einige Fragen, auf die der Autor zu antworten versucht. Geboren 1979; Studium der Philosophie (Universität Pavia); Promotion in Hebraistik (Universität Florenz); Habilitation in Judaistik (Universität Hamburg); Wissenschaftlicher Mitarbeiter am F. J. Dölger-Institut zur Erforschung der Spätantike der Universität Bonn; Privatdozent am Institut für Jüdische Philosophie und Religion der Universität Hamburg.
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