Eiskalter und brutaler Serientäter
Der neue Fall für Franziska Frey, ihre Kollegin Tessa und deren Bruder Paul ist vom Beginn bis zum Ende so spannend, dass ich ihn nicht aus der Hand legen konnte.
Zunächst passiert nicht viel, Eva Geßner führt langsam in das Setting ein. Betty, eine
attraktive junge Frau mit hochwertiger Kleidung und einem Hund stellt sich schnell als Wohnungslose heraus.…mehrEiskalter und brutaler Serientäter
Der neue Fall für Franziska Frey, ihre Kollegin Tessa und deren Bruder Paul ist vom Beginn bis zum Ende so spannend, dass ich ihn nicht aus der Hand legen konnte.
Zunächst passiert nicht viel, Eva Geßner führt langsam in das Setting ein. Betty, eine attraktive junge Frau mit hochwertiger Kleidung und einem Hund stellt sich schnell als Wohnungslose heraus. Sie gerät am Abend in eine prekäre Situation und bekommt unerwartet Hilfe von einem anderen Wohnungslosen, der eine Art Camp gegründet hat, das er nach seinen strengen Regeln leitet.
Als jedoch auf einem Spielplatz wird eine Tote in einem hochwertigen roten Negligé und einem roten High Heel gefunden wird, wird es spannend.
Sehr schnell findet Franziskas kongeniale Mitarbeiterin Susanne heraus, dass es in der Vergangenheit zwei weitere ungeklärte Todesfälle gab. Auffällig auch hier rote Negligés und rote Schuhe – und es gibt eine weitere Gemeinsamkeit: die Opfer sahen sich ähnlich. Wie Susanne herausfindet, sind es noch nicht alle Frauen, die dem Täter in die Hände gefallen sein könnten.
Eva Geßner findet eine gute Balance zwischen Privatleben und Ermittlungen. Beziehungsfragen zwischen Franziska und ihrem Noch-Ehemann, in der WG von Tessa und Franziska, zwischen Franziska und Paul, hier sowohl privat als auch beruflich, werden thematisiert, teilweise gelöst, teilweise müssen sie noch offen bleiben.
Im Beruflichen hat Franziska ein gutes Gespür für ihr Team und fähige MitarbeiterInnen. So nimmt sie die junge Polizistin Ayse Kaja in das Team auf, die trotz ihrer Jugend und Unerfahrenheit eine gute Ergänzung ist.
Die unterschiedlich langen Kapitel wechseln von Betty und den Mitgliedern des Camps zum Täter und zu den Ermittlungen. Die Geschichten der Wohnungslosen ist ein wichtiges Thema, denn es wird sehr deutlich, dass es jedem und jeder jederzeit passieren kann. Auch Franziska ist aus der gemeinsamen Wohnung gezogen. Sie hatte Glück, als Tessa ihr ein WG-Zimmer angeboten hat. Bei Betty hingegen sieht es anders aus. Eva Geßner geht in ihrem Nachwort ausdrücklich darauf ein und gibt Literaturhinweise zu dem Thema. Eine sehr wertvolle Ergänzung.
Entsetzt hat mich die Abfälligkeit, mit der der zuständige Ermittler über die getötete Rumänin sprach. Sehr gut hingegen hat mir das Erstellen eines Täterprofils gefallen, in dem Franziska, Tessa und Fritz die bisherigen Ergebnisse und einige zutreffende Mutmaßungen zusammenfassen.
Auch der Perspektivwechsel, den ein Vergewaltigungsopfer dank Tessas etwas drastischer Worte, vollzieht, ist erwähnenswert.
In diesem spannenden Psychothriller gibt es viel Gewalt mit teils brutalen Szenen.
Ich freue mich auf eine Fortsetzung.
Fazit: ein absolut spannender Psychothriller, eine Leseempfehlung