Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,8, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaiser Nero beendete seine Regentschaft am 9. Juni 68 n. Chr. durch Selbstmord. Dieser Tag markiert das Ende eines über Monate hinweg dauernden Verfalls seiner Herrschaft. Im Frühjahr 68 n. Chr. beginnt C. Julius Vindex einen Aufstand in Gallien. Kurze Zeit später ernennt sich Galba, Statthalter in der Provinz Hispania Terraconensis, selbst zum leagatus SPQR. Verginius Rufus, Oberbefehlshaber der römischen Rheinlegionen, wirft zunächst den Aufstand des Vindex in Vesontio nieder, fällt nach der Schlacht aber seinerseits von Nero ab. Nach dem Bekanntwerden dieser Ereignisse, herrschen in Rom Angst und Unsicherheit. Nero fürchtet um sein Leben. In meiner Arbeit möchte ich die Rolle des Verginius Rufus in Zusammenhang mit den Ereignissen des Frühjahrs 68 n. Chr. untersuchen. Nach einem kurzen Abriss über das Leben des Verginius Rufus, soll der Aufstand des Vindex näher betrachtet werden. Dabei steht die Frage nach den Beweggründen des Vindex, einen Aufstand gegen Rom zu wagen, im Vordergrung. Im Folgenden versuche ich anhand der Quellenlage das Verhalten der Rheinarmeen zu beurteilen. Die verschiedenen innerhalb der Forschung kursierenden Meinungen über das Verhalten des Verginius Rufus den Aufständischen gegenüber und besonders, die konträren Ansichten über den genauen Zeitpunkt seines Abfalls von Nero, werden an dieser Stelle gegenübergestellt. Auch die Haltung Neros hinsichtlich der Ereignisse in den westlichen Provinzen und seine herangezogenen Gegenmaßnahmen sollen berücksichtigt werden. Als letzten Punkt möchte ich die an Verginius Rufus herangetragenen Kaiserakklamationen behandeln. Diese sollen seine enorme politische Bedeutung im Jahr 68 n. Chr. unterstreichen und verdeutlichen, dass Verginius Rufus zu diesem Zeitpunkt in der Lage war, das Verhalten aller beteiligter Parteien, einschließlich Neros, zu bestimmen. Für das Thema meiner Arbeit waren fünf historische Quellen von Bedeutung. Die „Kaiserviten“ des Sueton, Cassius Dios „Römische Geschichte“, die „Briefe“ Plinius des Jüngeren und vor allem, Tacitus´ „Historien“ und „Große Griechen und Römer“ von Plutarch. Die Quellenlage erwies sich allerdings als schwierig, da sie nur knapp und in den wichtigsten Punkten oft sehr widersprüchlich ist...