Examensarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Note: 1,0, Universität zu Köln, Veranstaltung: Pädagogik / Erziehungswissenschaften / Sozialwissenschaften, Sprache: Deutsch, Abstract: 1.Einleitung Breakdance-Battles in Frankreich, Graffiti-Contests in China, Jams in Rio de Janeiro, Rap in Tansania – HipHop entwickelte sich innerhalb der letzten 40 Jahre zur weltweit größten Jugendkultur aller Zeiten und spielt in der heutigen Lebenswelt von Jugendlichen eine bedeutende Rolle. Das Phänomen HipHop, das vor allem durch die vier Ausdrucksformen Breakdance, Graffiti, DJing und Rap gekennzeichnet ist, entstand in den Ghettos der New Yorker Bronx und erhielt Anfang der 1980er Jahre Einzug in das damals geteilte Deutschland – sowohl in die Bundesrepublik Deutschland als auch in die Deutsche Demokratische Republik. Während des in den 1980er Jahren andauernden Kalten Krieges war die Bundesrepublik Deutschland von einer deutlichen Bindung an den Westen, einer Antihaltung gegenüber dem Kommunismus und einer pluralistischen Öffentlichkeit geprägt (vgl. Wehler 2008, S. 399-406). Auf Seiten der DDR hingegen durchzogen staatliche Kontrollmaßnahmen sowie ein ausgeprägtes Misstrauen gegenüber Einflüssen aus der westlichen Welt alle Lebensbereiche der Bürger (ebd., S. 414-419). Vor diesem Hintergrund befasst sich die vorliegende Arbeit im Kern mit der Frage, inwieweit die amerikanische Jugendkultur HipHop in beiden Systemen unterschiedlich verbreitet, adaptiert und weiterentwickelt wurde und ob sich, trotz der verschiedenartigen Bedingungen, auch gemeinsame Entwicklungen vollziehen konnten. Zunächst werden die Begriffe Jugend und Kultur eingeführt. Anschließend erfolgt deren Verbindung zum Terminus Jugendkultur und es werden gegenwärtige Merkmale dieser Bewegung erläutert. Im darauffolgenden Abschnitt werden die afroamerikanischen Wurzeln, insbesondere die Kulturtechniken des HipHop betrachtet, um einen Eindruck von der Entstehung und Charakteristik dieser Jugendkultur zu erhalten.[...]