Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Inwiefern ähneln bzw. unterscheiden sich Roman und Film in Hinsicht auf Inhalt, Figurenkonstellation, Thematik oder erzählerische Merkmale? Diese Arbeit beschäftigt sich mit genau diesen Aspekten und klärt außerdem, ob es sich bei Fatih Akins Verfilmung um eine gelungene Adaption von Herrndorfs Roman handelt. Unser Bildungssystem sieht vor, ein möglichst breites Spektrum an Wissen in den verschiedensten Bereichen zu vermitteln. Dennoch bleiben für viele junge Menschen nach der Schulzeit noch einige Fragen unbeantwortet: Was macht mich aus? Was möchte ich im Leben erreichen? Worauf kommt es im Leben an? Hilfreiche Antworten auf diese Fragen lassen sich oftmals schwer finden, ergeben sich meist hingegen im Laufe der Zeit durch persönliche Weiterentwicklung. Deshalb müssen Jugendliche früh lernen, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen selbst zu treffen, Alltagsstrukturen zu überdenken, neuen Erfahrungen offen gegenüberzustehen und aus Fehlern zu lernen. Schon länger ist bekannt, dass das Reisen für diese Altersgruppe einen entscheidenden Mehrwert bietet. Johann Wolfgang Goethe fasst diese Erkenntnis wie folgt zusammen: „Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen“. Das Reisen bietet dem Menschen demnach nicht nur die Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern, sondern hilft auch dabei, Vorurteile auszuräumen und kann zudem zu mehr Toleranz in der Gesellschaft beitragen. Gleichzeitig vermittelt es ein Gefühl von Freiheit und ermöglicht, dem Alltag zumindest temporär zu entfliehen, sich neuen Herausforderungen zu stellen und sich dadurch mit ganz neuen Gedanken auseinandersetzen zu können. Gerade in Phasen der jugendlichen Orientierungslosigkeit bietet das Reisen daher eine ideale Möglichkeit, sich auf Neues einzulassen und herauszufinden, was man will und wer man ist. Diese Identitätssuche und der Prozess des Heranwachsens, dem sogenannten Coming-of-Age, stellen hierbei wesentliche Thematiken in Wolfgang Herrndorfs 2010 erschienenem Bestseller »Tschick« dar, welcher sich sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen großer Beliebtheit erfreut. Dies wirft die Frage auf, ob auch die gleichnamige Verfilmung von 2016 den Ansprüchen der Leser gerecht werden kann.