Examensarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Universität Mannheim (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Die beiden Gedichte Goethes, die Prometheus-Ode und die Ganymed-Ode, beschäftigen sich größtenteils mit den gleichen drei Aspekten, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung. In diesen beiden Gedichten Goethes Prometheus und Ganymed herrschen vor allem drei Themen vor. Diese handeln von künstlerischen, religiösen und gesellschaftlichen Motiven. Das erste Kapitel meiner Arbeit beschäftigt sich mit dem Sturm und Drang. Zentrale Begriffe und Einstellungen in dieser Zeit werden erläutert. Danach werde ich auf die Entstehungsgeschichte der beiden Gedichte eingehen. Darauf folgt die Stoffgeschichte mit der Darlegung des ursprünglichen griechischen Mythos der beiden Hauptfiguren und ihres wandelnden Symbolcharakters durch das Mittelalter, die Renaissance und das 18. Jahrhundert hinweg. Schließlich gehe ich dann auf die Umwandlung des Mythos durch Goethe ein. Im Hauptteil analysiere ich Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Gedichte. Dabei stelle ich das jeweilige Thema sowohl in seiner direkten Bedeutung als auch in seiner indirekten Bedeutung heraus. Direkt sind die Motive, welche im Gedicht unverkennbar vom Autor angesprochen werden. Indirekt sind diejenigen, die über das direkt Gesagte hinaus gehen, die sich aber durch den Inhalt des Gedichtes interpretieren lassen. Die Ursache dieses Vorgehens liegt in der unterschiedlichen Ausprägung der direkten und der indirekten Ebenen. Manche Aspekte werden in dem einen Gedicht stärker direkt angesprochen als indirekt oder umgekehrt. Jeder der drei genannten Aspekte steht jedoch in enger Verbindung mit den beiden anderen. Klare Abgrenzungen zwischen diesen lassen sich daher nicht vornehmen. Unterschiede sind in den beiden Gedichten in dem Grad der Intensität des direkt oder indirekt Angesprochenen erkennbar. Manchmal wird eine Thematik in einem der Gedichte auch gar nicht angesprochen, dafür aber in dem anderen. Man kann also sagen, dass sich die beiden Gedichte gegenseitig ergänzen. Erst wenn man beide Gedichte gemeinsam analysiert, erhält man eine umfassende Betrachtungsweise des jeweiligen Aspekts.