Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte von Tristan und Isolde faszinierte seit ihrem Entstehen, wofür die zahlreichen Fassungen und die Rezeptionen ein sicheres Indiz sind. Auch heutzutage ist die Beschäftigung mit dem Tristanstoff eine spannende Herausforderung. Deshalb soll in dieser Arbeit versuch werden, die Wertung der Forschung über zwei Fassungen des Tristanstoffes anhand der Elternvorgeschichte Tristans zu überprüfen. Der Vergleich zwischen Gottfrieds Tristan und Eilharts Tristrant lässt hier eine starke Tendenz erkennen. Der Tristan Gottfrieds stelle „einen Höhepunkt der künstlerischen Gestaltung des Tristan-Stoffes überhaupt dar“ , er wird gesehen „als der erste Text des Mittelalters, ja vielleicht des Abendlandes, der die Idee einer tragischen, romantischen Liebe bis in seine interne Semantik hinein voll ergreift“ . Eilhart von Oberge „mangele es [hingegen] an »Gottfrieds Innerlichkeitsbewältigung«, der Dichter habe zum »geistigen Kern des modernen Liebesromans« kein »inneres Verhältnis gehabt, die »Liebe als oberstes Handlungsmovens« des Helden sei ihm ungeläufig und neu“ . Diese Zitate seien nur exemplarisch als einige unter vielen genannt. In dieser Arbeit werde ich versuchen, diese negative Bewertung Eilharts und die umso positivere Bewertung Gottfrieds anhand der Elternvorgeschichte zu überprüfen. Mit Hilfe einer an die Textstellen nahe angelegten Analyse, bemühe ich mich herauszufinden, ob sich bereits in der Elternvorgeschichte Unterschiede zwischen der Tristan-Fassung Eilharts und Gottfrieds feststellen lassen. Hierbei werde ich sowohl auf die sprachliche Ausgestaltung eingehen, als mich auch mit der Entwicklung des Liebes-Konzeptes beschäftigen. Durch einen kurzen Überblick über die Stofftradition sollen grundlegende Schwierigkeiten mit dem Tristanstoff erläutert werden. Im Hauptteil der Arbeit mache ich zuerst den Versuch, die Stellung der Elternvorgeschichte für den Roman ersichtlich zu machen. Unter 2.2 wird die Riwalin-Figur Gottfrieds der Figur Eilharts vergleichend gegenübergestellt. Ebenso wird die Blanschflur- bzw. Blanschefleur analysiert. In einem abschließenden Fazit werden die wesentlichen Unterschiede zusammengefasst und abschließend bewertet. Dabei hoffe ich, eine Antwort auf folgende Frage zu finden: Lässt sich bereits in der Elternvorgeschichte der beiden Tristan-Fassungen die Meinung der Forschung bestätigen?