Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Tod spielt in unserem heutigen Leben eher eine untergeordnete Rolle. Erst im hohen Alter oder bei schwerer Krankheit setzen sich die meisten Menschen freiwillig damit auseinander. Kein Wunder, verbessern wir unseren Lebensstandard doch von Jahr zu Jahr und werden immer älter. Im Mittelalter hingegen waren der Tod und das Sterben omnipräsent. Ein Mittel, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und aufkommende Fragen nach dem Warum des Sterbens zu kanalisieren, war die Verarbeitung in Kunstwerken. Eine Gattung, in der das Thema Tod auf ganz besondere Art künstlerisch umgesetzt wurde, waren die sog. Totentänze, die im Spätmittelalter aufkamen und Thema der vorliegenden Arbeit sind. Die folgenden Kapitel widmen sich den Totentänzen anhand dreier Beispiele aus dem deutschen Sprachgebiet. In einem ersten Kapitel soll zunächst geklärt werden, wie es überhaupt zur Entstehung der Totentänze kam und welcher historischen Voraussetzungen es dafür bedurfte. Anschließend stehen drei Totentänze im Fokus: der Oberdeutsche, der Baseler und der Berner Totentanz. Diese spiegeln, wie sich zeigen wird, die verschiedenen Phasen der Geschichte der deutschsprachigen Totentänze wieder - von ihren Anfängen bis zum Höhepunkt. Da eine tiefergehende Analyse aller drei den Rahmen dieser Arbeit mehr als sprengen würde, werden sie exemplarisch anhand der Figuren ,Papst' und ,Koch' miteinander verglichen. Diese repräsentieren die oberen und unteren Eckpunkte der für Totentänze charakteristischen Ständereihe und stehen stellvertretend für den künstlerischen Umgang mit geistlichen und weltlichen Vertretern im Totentanz. Beide Figuren werden jeweils auf bildlicher und der Textebene analysiert, um darzulegen, wie sich die Totentänze über die Zeit verändert haben. Bezüge zum historischen Kontext sollen mögliche Gründe für diese Veränderungen liefern. Alle drei Totentänze werden in Bild und Text im Anhang wiedergegeben.
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