Wahlkämpfe gelten als unverzichtbare Spielwiesen der Demokratie und als Hochzeiten politischer Kommunikation. In ihnen verdichten sich in periodisch wiederkehrenden Abständen die routinemäßig ablaufenden Interaktionen zwischen Parteien, Massenmedien und WählerInnen. Eine Veränderung erfahren diese Austauschprozesse durch das zeitlich befristete Hinzukommen von politischer Werbung und wahlkampfspezifischen Kommunikationsereignissen wie TV-Duellen. Die Beiträge dieses Bandes widmen sich den vergangenen Bundestags-, Europa- und Landtagswahlkämpfen in Deutschland in konsequent vergleichender Perspektive. Zum einen handelt es sich um Zeitvergleiche, die Veränderungen der Wahlkampfkommunikation überprüfen. Zum anderen werden die Wahlkampfkommunikation und deren Wirkungen, wie sie sich auf verschiedenen politischen Ebenen realisieren, in Bezug zueinander gesetzt. Dadurch wird die populäre Annahme, Haupt- und Nebenwahlkämpfe würden von Parteien, Massenmedien und WählerInnen unterschiedlich angegangen werden, auf den empirischen Prüfstand gestellt.