Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Allgemeines und Vergleiche, Note: 1,3, Philipps-Universität Marburg (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Politisches System, Legitimation und soziales Kapital im europäischen Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: 1971 stellte der amerikanische Soziologe Ronald Inglehart in einem Artikel zum ersten M al die These auf, in den entwickelten Industriestaaten finde eine "stille Revolution" der Wertüberzeugungen der Menschen statt (Inglehart 1971). Dieser Wertewandel sei gekennzeichnet durch eine beständige Zunahme des Anteils von Menschen mit postmaterialistischen Werte-vorstellungen an der Gesamtbevölkerung. Ingleharts Analyse stützte sich dabei auf Ergebnisse eines im Rahmen der Eurobarometer-Umfrage 1970 erstmals erhobenen Fragekatalogs. Seine Arbeiten zur Wertewandelforschung stellen einen wichtigen Beitrag zu Forschungen zum Wertewandel dar, in deren Blick die deutlich erkennbaren Veränderungen gesellschaftlicher Werte gegen Ende der 1960er-Jahre stand. Nach einem kurzen Überblick über wichtige Ansätze der Vergleichenden Wertewandelforschung soll im F olgenden Ingleharts Ansatz im Zentrum stehen und hinsichtlich des Forschungsdesigns und der empirischen Befunde kritisch vorgestellt werden. Dabei gehe ich auch auf jüngere Arbeiten Ingleharts ein, in der er unter dem Schlagwort "Postmodernisierung" einen grundlegenderen, global zu beobachtbaren Wandel aufzeigt. Abschließend werde ich mögliche Auswirkungen dieses Wertewandels auf das politische System im allgemeinen und besonders die Folgen hinsichtlich der Legitimation des politischen Systems diskutieren.
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