Ein toter Junge, misshandelt und in ein Kleid gesteckt – Leon Ritter ist sicher, dass das nicht das erste Opfer des Täters sein kann, doch wo sind die anderen Leichen? Dann beginnt eine Mordserie an gut situierten Männern, die zunächst keine Verbindung zueinander zu haben scheinen – und was könnte
das Motiv sein?
Der 7. Band um den Gerichtsmediziner Leon Ritter ist ziemlich düster, schon der…mehrEin toter Junge, misshandelt und in ein Kleid gesteckt – Leon Ritter ist sicher, dass das nicht das erste Opfer des Täters sein kann, doch wo sind die anderen Leichen? Dann beginnt eine Mordserie an gut situierten Männern, die zunächst keine Verbindung zueinander zu haben scheinen – und was könnte das Motiv sein?
Der 7. Band um den Gerichtsmediziner Leon Ritter ist ziemlich düster, schon der Prolog zeigt in eine bestimmte Richtung, später vermutet man immer einmal wieder eine Verbindung dazu, ich z. B. habe jeweils gerechnet, wie alt die einzelnen Personen zum damaligen Zeitpunkt waren, doch ganz so einfach macht es uns der Autor nicht, und ich zumindet habe auch tatsächlich bis zur – nachvollziehbaren – Auflösung nicht geahnt, wer Opfer und wer Täter ist. Auch einige Gesellschaftskritik schwingt mit, wenn z. B. gezeigt wird, wie schnell Menschen mit Vorverurteilungen sind.
Leon als Rechtsmediziner sieht und vermutet manchmal mehr als die Polizei, was immer wieder zu Konflikten führt, vor allem, wenn er seine Kompetenzen überschreitet.
Ein Nebenstrang betrifft das Privatleben Leons, der eine Beziehung mit der stellvertretenden Polizeichefin Isabelle Morell hat, deren 17jährige Tochter Lilou so langsam eigene Wege geht. Natürlich nimmt auch Land, bzw. die Landschaft der Provence, und Leute ihren Platz ein, die anderen Bewohner des Ortes, Leons Bekannte außerhalb der Arbeit. Der Privatpart nimmt gerade ausreichend Platz ein, um nicht zu stören und dennoch einen Blick auf das „normale“ Leben Isabelles und Leons zu werfen und sie zu authentischen Personen zu machen – gefällt mir.
Der Roman lässt sich gut lesen, ich mag auch die Perspektivewechsel, die den Leser auch schon mal das Geschehen aus Sicht eines Opfers präsentieren. Übermäßig spannend ist das Ganze nicht, muss es aber auch nicht sein, denn es punktet mit anderem, einem schlüssigen Fall, authentischen Charakteren und eben dem Ort, an dem es spielt. Man kann die Örtlichkeiten nicht nur bildlich vor sich sehen, man kann sie nahezu riechen.
Der siebte Band der Reihe hat mir gut gefallen und ich freue mich schon darauf, weitere Bände zu lesen – Leseempfehlung für alle Krimifans, sowie 4,5 Sterne, die ich, wo nötig, aufrunde.