Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 2,0, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Veranstaltung: Affekt und Situation - Prozessorientierte Soziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Was genau unter Intersituativität verstanden werden kann, wie zwei soziale Situationen miteinander verbunden sind und ob man von einem Zustand zwischen einzelnen Situationen ausgehen könnte, sind die drei Kernfragen, die die vorliegende Arbeit behandeln soll. Um eine Grundlage für die Diskussion über zwischensituative Vorgänge zu schaffen und um überhaupt eine spezifische soziale Situation von einer anderen abgrenzen zu können, sollen zu Beginn erste Definitionsversuche der Situation von Erving Goffman dargestellt werden, welche anschließend durch Überlegungen von Cetina und Latour zu ergänzen sind. Anhand erster Ideen von Hirschauer wird dann in die Thematik der Intersituativität eingeleitet. Hier werden seine Ideen kurz wiedergegeben und diskutiert. Anschließend wird auf den gegeben Grundlagen eine eigene konkrete Vorstellung von Situationsübergängen gegeben. Diese Vorstellung wird am Ende der Seminararbeit am Beispiel eines "vernecular" Videos diskutiert, in dem sich verschiedene Situationen sowie ihre Übergänge deutlich abzeichnen. In einem Fazit werden die Ergebnisse zu guter Letzt noch zusammengefasst und die Analysefähigkeiten des erarbeiteten Schemas für Intersituativität betrachtet. Spricht man allgemein von einer "Situation" (falls überhaupt möglich), so scheint jedem schon beim ersten Hören bewusst zu sein, was gemeint ist. Häufig wird darunter schlicht eine Akkumulation von Verhältnissen oder Umständen verstanden, in denen sich jemand oder auch mehrere Personen gleichzeitig befinden. Denkt man allerdings genauer über diesen Begriff nach, fällt einem schnell auf, dass es doch nicht ganz so einfach ist. Beispielsweise die Frage nach den Bestandteilen, die zusammengesetzt das große Ganze - also die Situation - ergeben, wirft schnell Uneinigkeiten auf. Oft ist nicht klar, welche Faktoren noch Teil der Situation sind und welche sie überhaupt nicht betreffen. Sitzt man, von einem spannenden Film gefesselt, vor dem Fernseher, so wirkt es für die Definition der Situation irrelevant, wie das Wetter außerhalb des Hauses ist. Sobald sich aber jemand, wegen Sturmwarnung, Sorge um die Qualität der Bildübertragung macht, wird das Wetter für diese Person zu einem beeinflussenden Faktor der Situation. Spezifiziert man noch die Situationen, die man betrachten möchte, indem man nur die Situationen zur Untersuchung auswählt, welche einen sozialen Charakter aufweisen, erhöht sich die Komplexität dieses Problems.
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